Bochum/Essen/Hattingen. . Die Initiative Pontonbrücke legt eigenes Konzept vor: Die Schwimmbrücke soll schon Ende Oktober wieder befahrbar sein – und nicht erst im April.

Bis April 2019 auf die Wiederfreigabe der Pontonbrücke warten? Das wollen die Mitglieder der Bürgerinitiative „Pontonbrücke“ nicht. Und so haben sie in den vergangenen Wochen die Sache selbst in die Hand genommen und ein Konzept erstellt, wonach die Schwimmbrücke schon Ende Oktober wieder für den motorisierten Verkehr freigegeben werden könnte. Die Planung wurde jetzt in einer Bürgerversammlung vorgestellt.

Rückblick: Einen im Oktober 2017 begonnenen Fahrversuch zur Öffnung der Pontonbrücke hatte die Stadtverwaltung Mitte Februar beendet. Grundsätzlich, so das Fazit, hätten die Maßnahmen (Ampelschaltung, Einengungen, Gewichtsbeschränkung, Einbahnstraßenregelung auf Dahlhauser Seite) gegriffen. Doch wegen des anhaltenden Fehlverhaltens vieler Autofahrer wurde diese Testphase für gescheitert erklärt.

Große Lösung soll im April greifen

Anfang Juli nun stellten die Stadtspitzen aus Bochum, Essen und Hattingen zusammen mit dem Ennepe-Ruhr-Kreis einen Acht-Punkte-Plan zur erneuten (und dann dauerhaften) Freigabe der Pontonbrücke auf – wieder mit Ampelregelung, Vorrangschaltung für Radfahrer, diesmal allerdings auch mit optimierter Überwachung (technisch und personell). Bis Frühjahr – möglichst April – sollen Planung, Ausschreibung und Umsetzung erfolgt sein. Die Kosten stehen inzwischen fest: rund 460 000 Euro. Unter den Kommunen wurde eine Kostenteilung vereinbart: Bochum 30 Prozent, Essen 20 Prozent, Hattingen und EN-Kreis zusammen 50 Prozent.

Heinz Kremeyer von der Bürgerinitiative „Pontonbrücke“ hat das Konzept am Montagabend vor 40 Bürgern in Dahlhausen präsentiert.
Heinz Kremeyer von der Bürgerinitiative „Pontonbrücke“ hat das Konzept am Montagabend vor 40 Bürgern in Dahlhausen präsentiert. © Kerstin Buchwieser

„Klingt alles gut“, sagt Heinz Kremeyer, Sprecher der Bürgerinitiative, aber bis April dauert es ihm und seinen Mitstreitern, die die Pontonbrücke wie viele andere Bürger auch nutzen wollen, zu lange. Deshalb das eigene Konzept, das laut Kremeyer eine Übergangslösung darstellt, bis im Frühjahr dann die große Lösung greift.

Einiges von dem Fahrversuch könne dabei übernommen werden, finden Kremeyer & Co.: „Was sich davon bewährt hat, wird wieder übernommen. Was unnötig, fehlerhaft oder irreführend war und zu Unfällen hätte führen können, wird korrigiert.“

Pontonbrücke Thema heute im Bezirk Südwest

Am Mittwoch (26.) ist die Pontonbrücke auch Thema in der Bezirksvertretung Südwest: 15.30 Uhr, Sitzungssaal in der Verwaltungsstelle Weitmar, Hattinger Straße 389. Dort werden insbesondere die Kosten vorgestellt.

Das letzte Wort hat der Ausschuss für Infrastruktur und Mobilität, der am 9. Oktober im Technischen Rathaus tagt.

Bleiben können dem neuen Konzept zufolge die Betonquader zur Verengung der Einmündungen und die Leitplanke auf Dahlhauser Seite. Nur noch zwei Ampeln sollen den Verkehr regulieren; die Grünphasen müssten mit den Bahnschranken abgestimmt werden. Eine Ampel für Fußgänger und Radfahrer ist nach Ansicht der Bürgerinitiative überflüssig. Letztere sollen über Schilder zum Absteigen und Schieben auf der Brücke hingewiesen werden.

Als besonders wichtig wird eine bessere Beschilderung als zuletzt erachtet – sowohl im direkten Umfeld der Pontonbrücke als auch im größeren Umkreis. „Dort gab es teils gravierende Lücken und Fehlleitungen“, kritisiert Kremeyer, der das Konzept auch an Politik und Verwaltung geschickt hat bzw. schicken wird. „Wir wollen ja helfen.“