HAttingen. . Die Bürgerinitiative Pontonbrücke begrüßt die vorgesehene Wiederfreigabe der Schwimmbrücke und bietet ihre Unterstützung an. Sie übt auch Kritik.

Zum ersten „Pontonbrücken-Tag“ hatte die Bürgerinitiative Pontonbrücke eingeladen. Um Unterschriften für eine dauerhafte Öffnung des Ruhrüberweges für alle Verkehrsteilnehmer zu sammeln und über die Situation vor Ort zur informieren. Der Termin stand schon fest, bevor der Vorstoß der Stadtspitzen mit einem Acht-Punkte-Plan zur Wiederfreigabe der Brücke im Frühjahr 2019 bekanntgegeben wurde.

Überflüssig wurde er dadurch aber nicht, findet Heinz Kremeyer, der Kopf der Bürgerinitiative, die sich derzeit in der Gründungsphase befindet. „Denn gerade jetzt wollen und müssen wir am Ball bleiben.“ Immerhin: Habe man bisher in erster Linie Kritik am Vorgehen der Stadt Bochum geübt, die aus Sicht der Initiative unnötigerweise den Fahrversuch in den Wintermonaten für gescheitert erklärt hatte, so sei man nun erfreut über die aktuelle Entwicklung. „Die Richtung stimmt“, sagt Kremeyer: „Der Druck der Bürger hat geholfen.“

Nun gelte es aus Sicht der Bürgerinitiative aber, am Ball zu bleiben. „Wir sehen den Acht-Punkte-Plan zwar grundsätzlich positiv“, sagt Heinz Kremeyer, „wir sind aber skeptisch, was die Umsetzung angeht.“ Von daher bietet die Bürgerinitiative beim weiteren Planungsprozess ihre Unterstützung an.

Denn es gibt ihm zufolge durchaus Kritikpunkte: Je mehr Signalanlagen, das gehe aus einem Gutachten hervor, desto weniger würden diese beachtet. Und auch die Vorrangschaltung für Radfahrer sieht Kremeyer skeptisch: „Was ist früh morgens, wenn die Autofahrer an der roten Ampel stehen und kein Radfahrer zu sehen ist?“

Familie Stiller hat ein Problem: Die gesperrte Pontonbrücke verhagelt Mama Sophie die Möglichkeit, wieder in Wuppertal arbeiten zu gehen, weil sie es aufgrund des großen Umweges zeitlich nicht schafft, ihren Sohn Moritz vorher zur Oma nach Essen-Kupferdreh zu bringen.
Familie Stiller hat ein Problem: Die gesperrte Pontonbrücke verhagelt Mama Sophie die Möglichkeit, wieder in Wuppertal arbeiten zu gehen, weil sie es aufgrund des großen Umweges zeitlich nicht schafft, ihren Sohn Moritz vorher zur Oma nach Essen-Kupferdreh zu bringen. © Gernot Noelle

Wichtig sei, dass die Brücke so schnell wie möglich wieder freigegeben wird. Kremeyer: Die Bürgerinitiative regt an, die Beschilderung im Umfeld zu optimieren. „Die Umleitungsschilder führen teils in die Irre“, sagt Heinz Kremeyer, der direkt an der Brücke auf Hattinger Seite wohnt. Auch das zugelassene Maximalgewicht von Fahrzeugen sei von Schild zu Schild unterschiedlich.