Bochum/Hattingen. . Bochums OB Eiskirch verrät Details zur Pontonbrücke: Technische Neuheit soll Verkehrssünder überführen. Die Kommunen arbeiten weiterhin zusammen.

Einen Tag nach Bekanntwerden des Acht-Punkte-Plans, mit dessen Umsetzen die gesperrte Pontonbrücke in Dahlhausen auch wieder für den Autoverkehr freigegeben werden soll, verrät der Bochumer Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) einige Details.

So soll im Umfeld der Schwimmbrücke, die zurzeit nur von Radfahrern und Fußgängern passiert werden darf, eine laut Eiskirch im Ruhrgebiet noch nicht verwendete technische Neuheit zum Einsatz kommen: die sogenannte negative Geschwindigkeitsmessung. Diese soll Verkehrssünder überführen, die verkehrt herum in die Einbahnstraße Lewackerstraße fahren.

Eiskirch erklärt: „Sobald auf der Strecke eine gewisse Geschwindigkeit im Negativbereich registriert wird (z.B. - 30 km/h), ist klar, dass hier jemand falsch unterwegs wird. Das wird dann geahndet.“

Technische Einrichtungen funktionieren

Weitere Details würden folgen, wenn die Pläne weiter ausgereift sind und nach der Sommerpause den politischen Gremien vorgelegt werden, sagt Eiskirch, der aber versichert, dass die technischen Einrichtungen – auch die Messung von Rotlicht-Sündern – funktionieren. Dies sei im Vorfeld geklärt worden.

Große Hoffnung setzt der OB in die Verkehrshelfer, die vor Ort „für eine soziale Kontrolle“ sorgen sollen. Eiskirch: „Die Erfahrung aus dem gescheiterten Fahrversuch haben gezeigt, dass die Regeln eingehalten wurden, sobald Ordnungskräfte von Polizei und Stadt zugegen waren.“

Jetzt drehe man es um und setze weniger auf die Behörden, sondern auf Verkehrshelfer, die dazu beitragen sollen, das soziale Verhalten der Autofahrer positiv zu beeinflussen. Das genaue Anforderungsprofil eines Verkehrshelfers will Eiskirch nicht weiter kommentieren: „Wir haben eine Idee, sind aber noch nicht so weit. Auf jeden Fall müssen die Personen geschult werden.“

Kosten sind noch unklar – alle Städte beteiligen sich

Unklar ist bisher auch, was der ganze Spaß kostet. Eiskirch: „Wir haben eine grobe Einschätzung, eine Summe, die beherrschbar ist.“ Genaue Zahlen kämen ebenfalls nach der Sommerpause. Fakt sei aber, dass die drei Kommunen Essen, Hattingen und Bochum sowie der EN-Kreis weiter zusammenarbeiten werden und es auch Einigung über die Kostenverteilung gibt. Federführend bei der Umsetzung ist Bochum.

Großen Dank spricht Thomas Eiskirch allen beteiligten Mitarbeiten aus, „die nun abermals nach Ideen gesucht haben, um eine Lösung für die Pontonbrücke zu finden, und diese auch geliefert haben“.

Die Frage, warum dies nicht gleich so passiert sei, findet Eiskirch unpassend: „Die Schwimmbrücke ist ein hochkomplexes Thema. Sie birgt mehr Risiken als normale Brücken, weil sie nicht gerade ist und man auf der Gegenseite nicht sieht, ob einem jemand entgegenkommt.“ Von daher sei es umso wichtiger, dass die Verkehrsregeln eingehalten werden.

>>> Im Jahr 1959 ist die Pontonbrücke freigegeben worden

In diesem Video gibt es u.a. von diesem Ereignis Filmaufnahmen:

Bochum 1959

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