Bochum. . Vermutlich hat ein Brandstifter in Bochum-Bergen Brände im Unterholz gelegt. Die Feuerwehr spricht trotz Regens weiter von hoher Brandgefahr.
Vermutlich hat ein Brandstifter in Bochum-Bergen an der Hunsrückstraße mehrere Brände im Unterholz gelegt. Die Feuerwehr spricht von elf Einsätzen mit teilweise mehreren Brandstellen seit Freitag. Die Polizei suchte gestern mit einem Hubschrauber nach dem mutmaßlichen Täter – bisher vergeblich.
Das so beschauliche Waldstück um den Sportplatz des SC Union Bergen ist die Gassi-Strecke von Heinz Nitsche (72) und seinem Jack-Russel-Terrier Bonny.
Der Rentner kennt die mittlerweile zahlreichen schwarzen Stellen im Unterholz. An einem Morgen habe er gerade noch rechtzeitig bemerkt, wie die Flammen an einer Stelle wieder hoch züngelten. Mit einem Stock habe er das Feuer ausgeschlagen und dann von zu Hause die Feuerwehr alarmiert.
Die meisten Anwohner bleiben ruhig
Die meisten Anwohner bleiben trotz der Brände ruhig. Viele haben gar nichts mitbekommen, nur wenige machen sich Gedanken wegen des mutmaßlichen Brandstifters. Heinz Nitsche dagegen ist beunruhigt. „Ich mache mir Sorgen.“ Bei den hohen Temperaturen könne ein ursprünglich kleines Feuer schließlich schnell außer Kontrolle geraten. Und: „Man weiß ja nicht, auf was für Gedanken solche Menschen noch kommen.“ Er schaue sich beim Spaziergang jetzt immer ganz genau um.
Feuerwehr rückte elf Mal zum Löschen aus
Freitag: Feuer an der Wiescherstraße und an der Bergener Straße. Samstag: Feuer an der Hunsrückstraße. Sonntag: Feuer an der Hunsrückstraße. Montag: Zwei Feuer an der Hunsrückstraße, eines an der Bergener Straße.
Dienstag: Drei Feuer an der Hunsrückstraße, eines an der Bergener Straße.
Heinz Nitsche vermutet Jugendliche, wenn nicht gar Kinder als Täter. „Das ist immer nachmittags gewesen, in einem recht engen Radius. Da ist hier wegen der Hitze ja nichts los“, sagt der gebürtige Berliner, der bei der Union-Brauerei in der Arbeitssicherheit gearbeitet hat. „Schlimm finde ich es vor allem, dass die Feuer mit der Zeit immer größer geworden sind.“ Tatsächlich: Waren die Stellen zunächst nur wenige Quadratmeter groß, brannte es zuletzt am Dienstagnachmittag auf knapp 400 Quadratmetern.
Regen bringt keine Erleichterung
Polizeisprecher Volker Schütte wird deutlich: „Das geht gar nicht.“ Zwar sei eine fahrlässige Brandstiftung, etwa durch eine unachtsam weggeworfene Zigarettenkippe, auch möglich, „daran glauben wir bei der Schlagzahl aber nicht mehr“. Die Polizei habe den Bereich verstärkt unter Beobachtung. Es gebe aber aktuell keine Hinweise, die die Polizei auf eine eindeutige Spur brächten.
Und der aufkommende Regen ändert auch nur wenig an der hohen Waldbrandgefahr. „Das Gras wird benetzt, dadurch sinkt die Gefahr kurzfristig“, sagt Feuerwehrsprecher Simon Heußen. „Ein Feuer breitet sich dann vielleicht nicht ganz so schnell aus.“ Trockenes Laub oder Äste nähmen aber das Wasser gar nicht auf. „Sobald die Sonne scheint, ist die Gefahr wieder groß.“