Bochum. . Zahlreiche Kreative sind in dem Viertel zwischen Herner und Hofsteder Straße heimisch geworden. Beim „Offenen Atelier“ öffnen sie ihre Türen.

Woher die Speckschweiz eigentlich ihren Namen trägt, ist bis heute ein gern diskutiertes Rätsel. Dabei hat das Viertel zwischen Hofsteder und Herner Straße in den letzten Jahren eine erstaunliche Blüte erlebt.

Viele Kreative haben das Quartier in Hamme für sich entdeckt, zahlreiche Ateliers und sogar eine kleine Bühne (Theater der Gezeiten) sind in der Speckschweiz heimisch geworden. Die Gründe liegen auf der Hand: „Das ist ein hübsches Viertel mit einer Menge Flair“, meint Theaterleiter Giampiero Piria. „Viele Häuser stammen noch aus der Gründerzeit. Das Viertel ist super angebunden. Und die Mieten sind günstiger als anderswo.“

Gespräche mit den Künstlern

Am Samstag luden die Künstler zu einem Kunstspaziergang durch Hamme ein und zeigten, wie abwechslungsreich die Szene ist. Unter dem Titel „Speckschweizkomplex – Offene Ateliers“ können die Besucher die Werkstätten besuchen und mit den Künstlern ins Gespräch kommen. Und ein kleiner Rundgang lohnt: So hat Doreen Becker in ihrer Kreativwerkstatt an der Schmechtingstraße 38 eigens fürs „Offene Atelier“ eine neue Installation eingerichtet. Mit der Wahl ihres Ateliers ist sie zufrieden: „Das sind großartige Menschen, echte Ruhrpöttler“, meint sie. „Manche sind skeptisch vor dem, was ich hier mache. Andere stecken sofort neugierig ihre Nase hinein.“

Ateliers sollen ein- bis zweimal im Jahr öffnen

An der Emscherstraße / Ecke Josephstraße hat die Künstlerin Gabi Moll in einem ehemaligen Ladenlokal ihre Zelte aufgeschlagen und dies nicht bereut. „Unter der Künstlern untereinander herrscht ein reger Austausch“, sagt sie. „Und die ganze Kreativszene in Richtung Kortländer entwickelt sich immer weiter:“ Wer das Gemeinschaftsatelier von Barbara Tewes und Dirk Wenke finden will, muss ein wenig suchen. Es liegt leicht versteckt auf einem Hinterhof an der Emscherstraße 28. Reguläre Öffnungszeiten gibt es nicht, so ist das „Offene Atelier“ eine der wenigen Möglichkeiten, einen Blick hinein zu werfen.

Doch es gibt Pläne: Etwa ein bis zweimal im Jahr wollen die Ateliers künftig regelmäßig in der Speckschweiz ihre Türen öffnen.