Stadt kündigt Konzept für öffentliche WC-Anlagen in Bochum an. CDU in der Bezirksvertretung Süd über Verwaltungsantwort verärgert.

Seit mindestens sechs Jahren kämpft CDU-Bezirksvertreter Gerd Sauer für eine öffentliche auf dem Kirchplatz in Wiemelhausen. „Weil gerade hier im Kirchviertel so viele ältere Menschen wohnen“, sagt er. Erfolg hatte Sauer, den sie aufgrund seines Engagements auch schon mal „Toiletten-Gerd“ nennen, bisher nicht. Doch der CDU-Mann gibt nicht auf.


    
   

Zumal ihm die WAZ-Stadtteilkonferenz Anfang Januar noch einmal Rückenwind gab. Auch damals kam das Thema „Toilette fürs Kirchviertel“ auf, wurde die Dringlichkeit hervorgehoben. Die CDU in der Bezirksvertretung Süd wagte einen weiteren Vorstoß. Und so ein bisschen tut sich auch was. Aber es dauert. Immerhin teilte die Verwaltung auf CDU-Anfrage jetzt mit, dass sie durchaus die Notwendigkeit sehe, „dass das Thema ,Bewirtschaftung der städtischen öffentlichen WC-Anlagen in Bochum’ neu konzipiert werden muss“. Allerdings müsse dazu ein neues Konzept erstellt werden, das dann den politischen Gremien vorgestellt werden.

Stadt verweist auf Modell in Chemnitz

Nachgefragt hatte die CDU auch, ob denn eine Nutzungsentschädigung für Geschäftsinhaber denkbar sei, wenn diese auch Nicht-Kunden ihren Toilette nutzen lassen. Eine verbindliche rechtliche Grundlage zur Höhe einer Nutzungsentschädigung gibt es laut Stadt nicht. Nach einer Internet-Recherche stützt man sich auf Erfahrungswerte aus Chemnitz, wo man sich dem Netzwerk „die nette Toilette“ angeschlossen habe. Den 17 beteiligten Gastronomen würden monatlich Kosten in Höhe von 100 Euro erstattet. Hinzu kämen einmalig 3600 Euro für die Nutzungsrechte der Wort-/Bildmarke „Nette Toilette“. Aktuell will sich die Stadt allerdings nicht festlegen, ob dieses Modell auch für unsere Stadt geeignet ist, „da hier verschiedenste Interessenlagen berücksichtigt werden müssen“.

Sauer: „Under Vorhaben soll zunichte gemacht werden“

Welche das sind, lässt die Stadtverwaltung in ihrer Mitteilung offen. Wohl mit ein Grund, weshalb Gerd Sauer verärgert auf die Antwort reagiert: „Ich habe den Eindruck, unser Vorhaben soll zunichte gemacht werden.“ Probleme wegen hoher Kosten durch Markenrechte sieht der CDU-Mann nicht. Man müsse sich besagtem Netzwerk ja nicht anschließen. „Der Begriff ,Wiemelhauser Toilette’ reicht ja auch.“ Nach Meinung von Bezirksbürgermeister Helmut Breitkopf (SPD) geht es auch noch kürzer: „Warum nicht einfach nur Toilette?“

Fortsetzung folgt.