Wiemelhausen. .

Allmählich wächst der Druck. Wiemelhausen wartet weiterhin auf eine öffentliche Toilette. Und ob die Not jemals ein Ende findet, ist fraglicher denn je. Daran ändert auch die Initiative der CDU in der Bezirksvertretung Süd nichts.

Am heutigen Montag ist ein Beschluss dieses Gremiums exakt 14 Monate alt. Er besteht aus folgendem Satz: „Die Verwaltung wird beauftragt, Standort, Kosten und Finanzierungsmöglichkeiten für eine öffentliche Toilette in Wiemelhausen (Kirchviertel) zu ermitteln.“ Diesen Antrag hatte Gerd Sauer für die CDU eingebracht, und die Bezirksvertretung schloss sich ihm damals an. Aber das war es bisher auch schon.

Anderen Stadtteilen geht es da besser. Zwischen Linden und Gerthe, Werne und Wattenscheid gibt es 15 öffentliche Toiletten (Stand Juni 2013). Auch Weitmar-Mark ist im Vorteil: An der Kreuzung Mark-/Heinrich-König-Straße können die Bürger gegen ein kleines Entgelt ihre Notdurft verrichten.

Warum geht dort, was in Wiemelhausen offenbar nicht möglich ist? „Im Kirchviertel wohnen viele ältere Leute, zum Beispiel im St. Johannes-Stift und an der Glücksburger Straße“, unterstreicht Gerd Sauer. Für sie wäre das WC dringend notwendig, wenn sie rund um den kleinen Platz an der Brenscheder-/Bruchstraße einkaufen. „Das Kirchviertel und der Platz haben eine gewisse Aufenthaltsqualität. Da halte ich es für wünschenswert, wenn es ein WC gäbe“, unterstützt ihn Bürgermeisterin Erika Stahl, ebenfalls CDU.

Mögliche Standorte nennen sie auch, eben das kleine Einkaufszentrum oder den Parkplatz an der Einmündung Stiepeler-/Brenscheder Straße.

Doch im nichtöffentlichen Teil der Sitzung sei die CDU von der Verwaltung mit dem Hinweis abgespeist worden, die Senioren könnten doch die Geschäftsleute bitten, deren Toilette benutzen zu dürfen. Gerd Sauer: „Wenn man gesagt hätte, es gäbe keinen geeigneten Platz, hätte ich es noch hingenommen. Aber ich habe mich aufgeregt, dass die Verwaltung nach einem Jahr nicht in der Lage ist, einen Prüfauftrag zu beantworten.“ Sein Fazit: „Die Mitteilung der Verwaltung ist eine Frechheit hoch drei.“