Bochum. . Ruhrtalradweg soll in Bochum-Stiepel über Betriebsweg des früheren Wasserwerks führen. Donnerstag wird der Umweltausschuss informiert.
Der Ruhrtalradweg soll auf Stiepeler Gebiet eine neue Streckenführung bekommen. So sieht es die Planung des Regionalverbandes Ruhr (RVR) vor. Als Alternative zu dem kurvigen und engen Stück zwischen Alter Fähre und Wasserkraftwerk sollen die Radfahrer künftig über den Betriebsweg der früheren Trinkwassergewinnungsanlage geleitet werden. Dieser führt parallel zu Ruhr und Leinpfad zur ehemaligen Schleuse, von wo es dann über die Zufahrtsstraße hoch zur Brockhauser Straße geht.
So der Plan des RVR, der am Donnerstag (19,) dem Umweltausschuss vorgestellt wird. Dabei geht es nicht nur um besagten Abschnitt, sondern insgesamt um den Teil des Ruhrtalradwegs zwischen Haus Oveney am Kemnader See und Kosterbrücke.
Dieser müsse optimiert werden, erklärt Heinrich Jolk, beim RVR für die Freiflächengestaltung zuständig. Denn: RVR und ADFC wollen das Ruhrgebiet als Radrevier zertifizieren lassen. Dazu müssen an vielen Stellen des Radwegenetzes Mängel behoben werden. Wie auf jenem Teilstück in Stiepel, das laut Jolk „so nicht zertifizierungswürdig ist“.
Kritik von Natur- und Umweltschützern
Deshalb die Idee, den Radweg zu begradigen. Im Vorfeld wurde dazu bereits eine Vorentwurfsplanung erarbeitet und eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Für zwei Varianten: den geraden Verlauf über den Betriebsweg und den Ausbau der bestehenden Strecke. Da laut Jolk sowohl Bezirksregierung Arnsberg, Stadt Bochum als auch der Grundstückseigentümer Stadtwerke die neue Route favorisieren, wurde beim RVR inzwischen mit der Entwurfsplanung begonnen und auch ein Förderantrag für Ausbaumittel beantragt. Erfolgreich: Für das RVR-Projekt mit dem Gesamtvolumen von 1,1 Millionen Euro wurde ein 80-prozentiger Zuschuss aus dem Regionalen Wirtschaftsprogramm bewilligt.
Baubeginn noch in diesem Jahr
Den ersten Ausbau-Abschnitt des Ruhrtalradweges zwischen Haus Oveney und Alte Fähre will der RVR noch in diesem Jahr angehen. Der zweite Abschnitt bis zur Kosterbrücke ist für 2019 geplant. An der Kosterbrücke ist eine Rampe vorgesehen, die Brockhauser Straße soll Radverkehrsstraße werden.
Der Umweltausschuss tagt am Donnerstag (19.) um 15 Uhr im Technischen Rathaus, Hans-Böckler-Straße.
Vor Ort regt sich durchaus Widerstand gegen die RVR-Pläne. Natur- und Umweltschützer kritisieren, dass der dann eingezäunte Radweg das geplante Naturschutzgebiet zerschneidet. „Er führt mitten durch eine der wenigen zusammenhängenden Auenflächen an der Ruhr“, sagte Heidi Hopkins, Vorsitzende des Landschaftsbeirates, bereits Ende 2016 bei einem Ortstermin.
Ähnliches bekam Heinrich Jolk kürzlich auch bei einer Informationsveranstaltung des Stiepeler Vereins für Heimatforschung zu hören. Unter anderem auch, dass der vorgesehene Radweg wegen Hochwassers in der Regel dann ein- bis zweimal pro Jahr unter Wasser stünde.
Trotz der Kritik ist man beim RVR frohen Mutes, am Ende grünes Licht für die Verlegung des Ruhrtalradweges zu bekommen. Im Herbst, so Heinrich Jolk, werde die Untere Naturschutzbehörde entscheiden.