Bochum-Stiepel/Hattingen. . Karfreitag sollte eine Fähre wieder Stiepel und Blankenstein verbinden. Daraus wird nichts. Es fehlen noch zu viele Unterlagen und Genehmigungen.
Karfreitag sollte es soweit sein, sollte die Ruhrtalfähre wieder wie früher zwischen Stiepel und Blankenstein schippern und die ersten Fahrgäste übersetzen. „Den Termin können wir nicht halten“, sagt Klaus Thormählen vom Verein „Ruhrfähre Stiepel-Blankenstein“. Was nicht überrascht, hätten die Initiatoren des Fähr-Projekts doch sicher schon längst etwas über eine bevorstehende Jungfernfahrt verlauten lassen.
„Weiterhin berechtigte Hoffnung“
Ob die Fähre jemals fahren wird und wann sie im Optimalfall in Betrieb geht, steht derzeit in den Sternen. „Wir haben weiterhin den Wunsch und die berechtigte Hoffnung, dass es klappt“, gibt sich Klaus Thormählen weiter optimistisch. Auf einen nächsten Termin für den Fähr-Start will er sich aber nicht festlegen. Es fehlen einfach noch zu viele Unterlagen und letztlich dann die Genehmigungen.
Gespräche auf vielen Ebenen
Gespräche auf vielen Ebenen werden von den Initiatoren des Vereins „Ruhrfähre Stiepel-Blankenstein“ derzeit geführt. Mit den Stadtverwaltungen Hattingen und Bochum, dem Ruhrverband, dem Regionalverband Ruhr (RVR), dem Regierungsbezirk Arnsberg, den Stadtwerken . . . „Meist stoßen wir mit unserem Projekt auch auf offene Ohren“, sagt Klaus Thormählen. „Doch es dauert eben.“
Neue Ideen für Anlegestellen
Und immer wieder sind auch Planänderungen vonnöten. Etwa bei der Suche nach den passenden Anlegestellen. Nach negativ endenden Gesprächen mit dem Kanuklub Wiking Bochum (sieht durch eine Fähre den Trainingsbetrieb gestört) und dem Ruderverein Blankenstein-Welper (möchte keinen Anleger auf dem Vereinsgelände) mussten die Fähr-Freunde umdenken. Der neue Plan: Auf Bochumer Seite soll die Fähre am Leinpfad anlegen, knapp 200 Meter vom Steg am Restaurant „Zur alten Fähre“ entfernt. Dort plant der RVR, den Ruhrtalradweg über den Wirtschaftsweg des Wasserkraftwerks zu verlegen. Was dem Fährbetrieb dienlich wäre. Auf der Blankensteiner Seite soll die Fähre 50 Meter flussabwärts von der Pleßbach-Mündung anlegen.
Variante mit Blickkontakt
Die neue Variante könnte sogar von Vorteil sein. Die Verbindung ist kürzer. Und es gibt direkten Blickkontakt zur gegenüberliegenden Anlegestelle. „Das ist ganz wichtig. Denn es wartet niemand auf eine Fähre, die er nicht sieht“, weiß Christoph Heemann, einer der Kapitäne, die in Witten die Fähre „Hardenstein“ steuern.
Verein hat aktuell 14 Mitglieder
Anfang 2015 ging eine Gruppe um Horst Schott, Klaus Thormählen und Jürgen Stasing das Projekt Ruhrtalfähre an. Im Dezember wurde ein Verein gegründet. Dieser hat aktuell 14 Mitglieder.
Die Gemeinnützigkeit wurde ausgeweitet, Spenden und Vereinsbeiträge sind daher absetzbar. Kontakt: klaus@thormaehlen.eu; Tel. 0234/ 46 10 44.
Dort existiert der Fährbetrieb seit 2006. Heemann weiß, dass es bis zur Realisierung dauern kann. „In Witten waren das fünf Jahre.“
Schiffsführer gesucht
Für die Verbindung Stiepel-Blankenstein gebe es noch viel Vorarbeit zu leisten. Hier soll eine kleinere Fähre aus Witten mit Platz für 16 Personen eingesetzt werden. „Auf ihr gibt es aber kein Führerhaus“, sagt Heemann. Also müsse eine Sozialstation für das Personal her. Auch Schiffsführer müssten gefunden und ausgebildet werden. „Daher gehe ich davon aus, dass es mit der Fährverbindung wohl erst zur nächsten Saison etwas wird.“