Langendreer. . Zwei Bewerber überzeugen mit ihren Konzepten für Event-Gastronomie. Über den Zuschlag für das Grundstück am Ümminger See entscheidet die Politik.

Endlich! Es tut sich was in Sachen Suntum’s Hof. Seit Jahren steht die Immobilie am Ümminger See leer und gammelt vor sich hin. Nun besteht berechtigte Hoffnung, dass das Herrenhaus mitsamt der Nebengebäude wiederbelebt wird. „Es gibt zwei Bewerber, deren Konzepte uns realisierbar erscheinen“, gibt sich Ingbert Ridder vom Liegenschaftsamt optimistisch. Im April entscheidet die Bezirksvertretung Ost, wer den Zuschlag erhält.

Seit 2013 ist für durstige Kehlen am Ümminger See gesorgt. Seither betreibt Heinz-Dieter Schmiedchen, Wirt von Haus Leunig, hier seinen Biergarten..
Seit 2013 ist für durstige Kehlen am Ümminger See gesorgt. Seither betreibt Heinz-Dieter Schmiedchen, Wirt von Haus Leunig, hier seinen Biergarten.. © Gero Helm

„Beide Investoren planen am Ümminger See Event-Gastronomie, also keinen täglichen Betrieb als Restaurant“, beschreibt Ingbert Ridder die Konzepte, die sich ähneln „und beide wohl geeignet sind“. Bei den Bewerbern handelt es sich um die selben Interessenten, die sich schon seit Jahren um das Grundstück zwischen Autobahn (A 43) und Ümminger See bemühen.

Stadt stellt Bedingungen

Dass das Vergabe-Verfahren bisher nicht zum Abschluss kam, hat laut Ridder mit Untersuchungen im Untergrund zu tun, die das Ganze verzögert hätten. „Es wurde eine Bodenbelastung vermut, diese Befürchtung hat sich allerdings nicht bestätigt.“

Die Stadt verknüpft mit dem Verkauf des Grundstücks gewisse Bedingungen. Ingbert Ridder: „Die Saisongastronomie für Radfahrer und Spaziergänger muss gewährleistet sein.“ Seit 2013 hat dies Heinz-Dieter Schmiedchen, Wirt von Haus Leunig in Laer, übernommen. Ob er auch in diesem Jahr noch den Biergarten vor dem Herrenhaus betreiben darf, hängt davon ab, wie schnell der neue Investor loslegen kann – Stichwort Baugenehmigung.

Sanierungsstau im Herrenhaus

Denn insbesondere das Herrenhaus, darauf pocht die Stadt – muss schnellstmöglich saniert werden. „Innerhalb der ersten zwei Jahre nach Unterzeichnung des Kaufvertrages soll dies passieren“, erklärt Ingbert Ridder vor allem dort dringenden Handlungsbedarf. Etwas mehr Zeit kann sich der künftige Eigentümer mit den Nachbargebäuden Schießstand/Umkleide und Partyscheune lassen. Diese sollten laut Ridder nach fünf Jahren wieder in Schuss sein.

Ältestenrat kennt die Konzepte bereits

Dem Ältestenrat der Bezirksvertretung Ost haben die zwei Bewerber ihre Konzepte bereits vorgestellt. Bezirksbürgermeisterin Andrea Busche (SPD) freut sich, „dass endlich Bewegung in die Sache kommt“.

Über den künftigen Eigentümer vom Suntum’s Hof entscheidet die Bezirksvertretung Ost in ihrer Sitzung am 12. April.

Beim Kaufpreis kommt die Stadt den Interessenten entgegen. Da der Sanierungsstau im Herrenhaus immens ist (zuletzt war von Kosten in Höhe von 900 000 Euro die Rede), kann man keine Unsummen verlangen. „Aber auch das Grundstück hat natürlich seinen Wert“, sagt Ingbert Ridder. Wegen der auf den neuen Eigentümer zukommenden Investitionskosten wird für das Herrenhaus nach Angaben Ridders kein Preis angesetzt und das Terrain letztlich unter Bodenwert verkauft. Die genaue Summe mag er nicht verraten.

Wohl aber, weshalb die Stadt beim Suntum’s Hof weiterhin auf die Karte Gastronomie setzt, obwohl ein Gutachten davon abrät. Ingbert Ridder: „Wir dachten, wir starten noch einen Versuch.“