bochum-Wiemelhausen. . Gemeinsame Tempo-Messung mit WAZ und Politik auf der Glücksburger Straße. Im Gegensatz zur Wahrnehmung vieler Wiemelhauser kein Raser-Schwerpunkt

„Auf der Glücksburger Straße müsste die Polizei öfter mal kontrollieren. Damit die Senioren dort sicher über die Straße kommen“, sagte Friedhelm Hilgenstöhler von der KAB bei der WAZ-Stadtteilkonferenz Ende Januar – und erntete in der Runde zustimmendes Nicken. Also hat die WAZ kurzerhand gemeinsam mit der Polizei und CDU-Bezirksvertreter Gerd Sauer eine Geschwindigkeitskontrolle auf die Beine gestellt. Auch Sauer findet: „Das ist hier eher Schnellstraße als Spielstraße.“ Eine Meinung, die viele Wiemelhauser vertreten.

Speziell die Anwohner. „Es gibt viele, die hier rasen“, sagt Ingrid Guschke, die in der Seniorenwohnanlage Glücksburger Straße 14 lebt. „Die kommen vom Kirchviertel hoch und biegen links in der Markstraße“, will sie beobachtet haben. „Eine beliebte Abkürzung.“ Ihrem Nachbarn Ernst Knippschild zufolge sind es vor allem Fremde, die zu schnell fahren. „Das kann an der verdreckten Beschilderung liegen.“ Sieht auch Monika Robrecht vom Caritas-Verband so. „Ich weiß nicht, ob die Leute realisieren, dass sie sich auf einer Spielstraße befinden.“

In einer Stunde sieben Verstöße geahndet

Wie auch immer. „Dort darf lediglich Schrittgeschwindigkeit gefahren werden“, stellt Hans-Georg Henze von der Verkehrsdienstgruppe 3 klar. Er hatte extra für die WAZ-Aktion drei Kollegen abgestellt, um den Verkehr auf der Glücksburger Straße zu kontrollieren. An einem Mittwoch in der Zeit von 10.45 bis 11.45 Uhr wurden sieben Verstöße geahndet. Das Lasergerät stand an der Spielstraße, von dort nahmen Markus Konsolke, Frank Heu und Jürgen Schurad den aus dem Kirchviertel hochkommenden Verkehr ins Visier.

Die herausgewunkenen Autofahrer seien zwar zu schnell gewesen, aber es gab keine Anzeigen, sondern lediglich Verwarnungsgelder. Heißt laut Hans-Georg Henze: „Von Rasen kann hier keine Rede sein.“

Mehr Temposünder ein paar Tage später

Wesentlich mehr Verkehrssünder gingen der Polizei ein paar Tage später, an einem Montag, ins Netz. „Da standen wir von 16.20 bis 18.10 Uhr mit dem Radarwagen an der Spielstraße“, berichtet Hans-Georg Henze. Von 50 registrierten Fahrzeugen war die Hälfte zu schnell. Allerdings habe sich laut Henze alles relativ im Rahmen gehalten. Dies sei ein typisches Ergebnis für eine Spielstraße.

Henze stuft die Glücksburger Straße daher nicht als Gefahrenschwerpunkt ein. „Gleichwohl werden wir hier weiterhin sporadisch kontrollieren“, verspricht er. Was Gerd Sauer gerne hören wird: „Wir von der CDU fordern hier auch künftig regelmäßige Kontrollen.“ Die Bürgerbeschwerden über Temposünder auf der Glücksburger Straße hält der Lokalpolitiker auch weiterhin für berechtigt.