Wiemelhausen. Das teils undichte Dach der Turnhalle Glücksburger Straße wurde inzwischen repariert. Doch der TV Brenschede traut dem Braten nicht so recht.

Es war eines der heißen der Themen, die bei der WAZ-Stadtteilkonferenz Ende Januar angesprochen wurden: das Dach der Turnhalle an der Glücksburger Straße. „Es ist undicht“, beklagte Elke Kaldun, die Vorsitzender des TV Brenschede damals. Sie machte sich Sorgen, dass die neue Deckenheizung dadurch Schaden nehmen und die Halle wieder geschlossen werden könnte.

Von der Hallendecke tropfte es

Beim Ortstermin in der Halle stellt sich die ganze Lage nicht ganz so dramatisch dar. Auch zwei Mitarbeiter vom Sport- und Bäderamt sind mit von der Partie und versuchen zu beruhigen. Im Dezember habe es von der Hallendecke getropft, bestätigt Katharina Kram. „Beim Yoga ist es erstmals aufgefallen“, ergänzt Elke Kaldun. „Ist schon unangenehm, wenn es einem dabei ins Gesicht tropft.“

Zuletzt zu kalt für Reparaturen

Schick, aber laut: der Boden der Turnhalle an der Glücksburger Straße knarzt ungeheuerlich.
Schick, aber laut: der Boden der Turnhalle an der Glücksburger Straße knarzt ungeheuerlich.

Sicher, aber dieser Schaden sei längst behoben, versichert Katharina Kram. Dies kann auch Elke Kaldun bestätigen. Dennoch ist die Vereinsvorsitzende weiter in Sorge, denn auch ins Büro der beiden Hallenwartinnen hatte es hineingeregnet. „Und zwar richtig, wie ein Wasserfall“. Diese undichte Stelle ist laut Sport- und Bäderamt inzwischen ebenfalls repariert. „Es scheiterte lange an den Witterungsbedingungen“, sagt Falko Hildebrand. Heißt: Es war zuletzt einfach zu kalt, um auch diese Stelle des Flachdachs abzudichten.

Kein Schaden an der Deckenheizung

Dies ist nun letzte Woche geschehen. „Schließlich ist es auch uns ein großes Anliegen, dass die Anlage in Ordnung ist“, sagt Falko Hildebrand. Insgesamt seien die Schäden angesichts der gerade erst erneuerten Decke natürlich ärgerlich. „Doch immerhin hat die Deckenheizung keinen Schaden genommen“, versichert Hildebrand, „das haben wir abgeklärt“. Dass das Dach bei der Deckenerneuerung nicht gleich mit saniert wurde, hat laut Falko Hildebrand rein finanzielle Gründe: Für Decke inklusive Heizungsanlage seien Landesmittel aus einem energetischen Programm geflossen. Diese hätten für ein neues Dach leider nicht zur Verfügung gestanden.

„Alles nur Flickwerk“

Weiteres Problem: der knarzende Boden

Mit mehr als 800 Mitgliedern ist der TV Brenschede 1911 der größte Turnverein im Bochumer Süden. Im Nachmittagsbereich bieten die Übungsleiter wochentags 20 Stunden Sport an. An den Vormittagen nutzen die Borgholzschule und die Brenscheder Schule sowie ein Kindergarten die Turnhalle an der Glücksburger Straße 25.

Alle Nutzer, besonders aber Übungsleiter und Lehrer, haben sehr mit den Geräuschen zu kämpfen, den der alte Holzboden auslöst. Egal, wie leise man auch auftritt – es knarzt so laut, dass man sich nicht unterhalten kann. „Das ist schon seit 30 Jahren so“, sagt Elke Kaldun vom TV Brenschede. „Unsere Übungsleiter müssen Mikros nutzen, damit die Sportler ihre Anweisungen verstehen.“ Alle Versuche, einen neuen Boden zu bekommen, seien mit dem Verweis auf fehlende Mittel gescheitert. „Doch wir werden einen weiteren Vorstoß wagen“, gibt sich Kaldun kämpferisch, „vielleicht gemeinsam mit den Schulen“.

Elke Kaldun hält das Ganze trotzdem nur für Flickwerk und traut dem Braten noch nicht so recht. „Es regnet seit Urzeiten immer mal wieder rein“, sagt sie und glaubt nicht, dass dies nun auf Dauer ein Ende hat. Sie befürchtet, dass die Halle bei weiteren Schäden wieder geschlossen werden könnte und dem TV Brenschede dann erneut nicht zur Verfügung stünde. So war es schon, als man 2015 in 34 Bochumer Turnhallen fehlerhafte Deckenkonstruktionen entdeckte. Sie wurden geschlossen, unter anderem auch die an der Glücksburger Straße.

„Nachdem die Decke heruntergenommen war, wurden Flüchtlinge hier untergebracht“, erzählt Elke Kaldun. „Wir sind nun seit eineinviertel Jahren wieder drin und froh, dass sich langsam alles wieder normalisiert.“ Und bei diesem Zustand soll es aus ihrer Sicht möglichst bleiben.