Bochum. . Nach dem Theaterkrach um Romy Schmidt hat der Trägerverein einen neuen Vorstand gewählt: Doppelspitze mit Susanne Muthig-Beilmann und Hans Hanke.

Das neue Jahr beginnt am Prinz-Regent-Theater mit einem Neustart im Trägerverein. Nach dem Theaterkrach um Romy Schmidt hat der PRT-Verein den Vorstand umgebaut: Susanne Muthig-Beilmann bildet mit Neumitglied Hans Hanke nun die Doppelspitze.

Hanke löst die langjährige Direktorin Sibylle Broll-Pape (jetzt Intendantin in Bamberg) ab, die ihren Posten als Vorsitzende aufgeben hat, dem Vorstand aber weiter angehört. In der Mitgliederversammlung wurde zudem Ralph Köhnen zum Pressesprecher gewählt.

Trägerverein quasi als Betreiber

Neben den Genannten gehören Joachim Esser, Max Pape, Martin Beilmann, Rolf Suhl, Petra Afonin, Roland Küper und Bernd Wilmert dem Vorstand an. Der Trägerverein ist quasi der Betreiber des Privattheaters in Weitmar, dem Schmidt als künstlerische Leiterin vorsteht. „Der Verein wird in Zukunft offensiver als bisher an die Öffentlichkeit treten, und sich zu Wort melden, wenn es nötig ist“, so Hans Hanke. Gleichwohl sei es ratsam, „dass weiterhin die Intendantin das Gesicht des PRT ist“.

Was bisher geschah

Ende Juni hatte Romy Schmidt verkündet, dass der Trägerverein ihren Vertrag nicht verlängern wolle. Der Vorstand dementierte; gegenseitige Beschuldigungen wurden laut. Vor allem das Verhältnis zwischen Schmidt und Sibylle Broll-Pape gilt als zerrüttet.

Erst der Rücktritt der Ex-Direktorin als Vereinsvorsitzende und eine von Kulturdezernent Townsend vermittelte Mediation konnte die Wogen glätten.

Durch die über 20 Jahre währende Personalunion Broll-Papes als Vereinsvorsitzende und künstlerische Direktorin war in der Vergangenheit in der öffentlichen Wahrnehmung nicht immer klar, wie Zuständigkeiten und Befugnisse intern abgegrenzt sind. Das soll sich nun ändern; „Gemeinsamkeit“ wird von Vorstand und Direktorin als Losung ausgerufen. „Gemeinsam haben wir einige wichtige Aufgaben bewältigt – auch mit Hilfe der Stadt und der Bezirksregierung“, so Köhnen mit Blick auf die erfolgreiche Mediation zwischen Schmidt und dem Vereinsvorstand.

Auch sei die zunächst ausgesetzte Landes-Förderung für das Theater nachträglich für 2017 bewilligt worden. Sie müsse aber noch „durch ein paar Hausaufgaben abgesichert“ werden.

Entscheidung im Februar

Klarheit soll in Bälde auch im Hinblick auf Schmidts Zukunft in Bochum herrschen. Wie berichtet, war die im Sommer vom Theaterverein beschlossene Nichtverlängerung ihres bis August 2018 laufenden Vertrags bis Februar 2018 auf Eis gelegt worden. Der Sachstand gelte nach wie vor, so Hanke. Er sei aber optimistisch – auch angesichts des großen künstlerischen und Zuschauer-Erfolges der Theaterchefin –, dass „alles zu einem guten Ende“ kommen werde.