Hamme. Investiert werden 1,3 Millionen Euro. Erstmals wird wieder das Dachgeschoss nutzbar gemacht. Stadtteil-Treff für Jugendliche und Flüchtlinge.
Das Bürgerhaus Hamme wird zurzeit für 1,354 Millionen Euro umgebaut. Vorrangig steht die Sanierung des Dachgeschosses an. Thomas Ritter vom Ritter-Architekten+Planungsbüro GmbH: „Das Dach ist in desolatem Zustand. Die Etage steht seit Kriegsende leer, seit das Gebäude nicht mehr als Kinderheim genutzt wird.“ Ritter präsentierte den aktuellen Stand des Umbaus jetzt in der Stadtteilkonferenz Hammer Runde.
Einziger Jugendtreff in Hamme
Ziel der Renovierung ist, im Stadtteil die soziale Infrastruktur für Kinder und Jugendliche zu verbessern und die Integration von Flüchtlingen zu fördern. Das Bürgerhaus ist der einzige Jugendtreff in Hamme. Deshalb soll es ein Zentrum werden – sowohl für Hammer als auch geflüchtete Jugendliche.
Entwicklungskonzept für den Stadtteil
Die Chancen auf ein ISEK für Hamme (integriertes städtebaulichen Entwicklungskonzept) sind gestiegen. Dies ist nicht zuletzt dem Projekt „Nachhaltigkeit nimmt Quartier“ zu verdanken, das als „Türöffner“ fungiert.
Im Strukturausschusses im Herbst beantragte die CDU, für Planungen 200 000 Euro für 2018 zur Verfügung zu stellen.
Das Land unterstützt den Umbau mit 738 000 Euro, der Rest kommt von der Bezirksvertretung Mitte. Ein Nutzungskonzept gibt es nicht. „Das entscheiden die Gruppen, die dort in der Flüchtlingshilfe tätig sind“, erklärt Thomas Ritter.
Zu ihnen gehört das Projekt „Hamme hilft“, in dem Ehrenamtliche Flüchtlingen u.a. Deutsch beibringen, darunter auch Analphabeten. Vereine, Initiativen und Hammer Bürger können künftig die Räume am Amtsplatz für sich nutzen – sowohl in kleinem Kreis als auch mit Gruppen von bis zu 30 Leuten. Martin Oldengott von der Hammer Runde: „Das Raumkonzept wird die Gruppen, die bereits dort verankert sind, zusammenführen.“
Barrierefreiheit wird angestrebt
Im Zuge des Ausbaus steht auch die energetische Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes an, zudem wird das Bürgerhaus barrierefrei modernisiert. Inmitten des hölzernen Treppenhauses wird ein Aufzug eingebaut; die Vorarbeiten laufen bereits. Barrierefreiheit kommt dann auch älteren Nutzern zugute: 2015 musste das Donnerstags-Café geschlossen werden, weil die Senioren die steile Treppe nicht mehr nutzen konnten.
Alle Umbaudetails in den Stockwerken hängen indes von der umfassenden Sanierung des Dachgeschosses ab. Das kann dann erstmals mit genutzt werden und vergrößert damit die Nutzungsfläche des alten Amtshauses. Es wird im nächsten Jahr komplett abgedeckt und erneuert; auch dazu laufen Vorbereitungen.
Fertigstellung Herbst 2018
Schadstoffe in der alten Dämmung müssen beseitigt, defekte Balken begutachtet und saniert werden. Ist das Dach dann ausgebaut – dort müssen auch die gesamte Elektrik und Heizung erneuert werden – kann der Rest des Hauses in Angriff genommen werden. So steht auch der Brandschutz auf dem Programm. Im Frühjahr, so Architekt Thomas Ritter, werde es losgehen. Für weitere Arbeiten im Dachgeschoss laufen derzeit die letzten Ausschreibungen. Der Ingenieur ist zuversichtlich, dass der Umbau im Herbst nächsten Jahres abgeschlossen werden kann.