Bochum. . Der Schauspielhaus-Intendant übernimmt 2018 die Leitung der Ruhrfestspiele Recklinghausen. Im WAZ-Gespräch sagt er, wie es dazu kam.
- Der Schauspielhaus-Intendant Olaf Kröck wechselt im nächsten Sommer zu den Ruhrfestspielen
- Es reize ihn, das traditionsreiche Festival in die Zukunft zu führen, so Kröck im WAZ-Gespräch
- Die Arbeit in Bochum ist von dem Wechsel nicht berührt: „Wir machen mit Volldampf weiter!“
Die Nachricht, dass Bochums Theaterleiter Olaf Kröck (46) im nächsten Jahr die Leitung der Ruhrfestspiele Recklinghausen übernimmt, kam am Montagabend überraschend. Die WAZ sprach mit dem Intendanten über seinen zukünftigen Job.
Gerade erst als Schauspielhaus-Intendant angefangen, nun schon designierter Leiter der Ruhrfestspiele. Das ging ja jetzt schnell!
Olaf Kröck: Die Entscheidung, dass ich in Recklinghausen die Ruhrfestspiele übernehme, ist am Montagabend vom dortigen Aufsichtsrat bekannt gegeben worden. Natürlich gingen die Gespräche schon länger, der Findungs- und Bewerbungsprozess lief ja schon ein paar Wochen. Die offizielle Vorstellung des neuen Intendanten soll am 27. Oktober in Recklinghausen bei einer Pressekonferenz erfolgen.
Hat man Sie angefragt?
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Nein, ich habe mich im Rahmen der Ausschreibung für eine Nachfolge des jetzigen Intendanten Hoffmann beworben, es gab mehrere Kandidaten, in den Einstellungsgesprächen konnte ich die Entscheidungsträger überzeugen. Ich freue mich auf die Arbeit im Recklinghäuser Festspielhaus auf dem „Grünen Hügel“. Vor allem auch, weil ich im Ruhrgebiet weiterarbeiten kann. Das ist eine spannende Region mit einem spannenden Publikum.
Wann fangen Sie an?
Vertragsbeginn ist im nächsten Sommer, verantwortlich für mein erstes Programm werde ich in der Spielzeit 2019 sein. Die Ruhrfestspiele sind ja kein fester Theaterbetrieb, sondern eher wie ein Festival organisiert. Es gibt eine sechswöchige Kernspielzeit, die immer am 1. Mai beginnt. Die Planungen für 2018 sind schon durch den jetzigen Intendanten festgelegt, ich kann im nächsten Sommer also neu anfangen und meine Ideen einbringen.
Welche bringen Sie mit?
Das ist jetzt konkret noch nicht zu sagen. Nur soviel: Die Ruhrfestspiele sind ein traditionsreiches Festival, das weit über die Region ausstrahlt. Die Tradition mit zeitgemäßen Angeboten fortzuführen, hat einen großen Reiz für mich.
Haben Sie nach der Entscheidung für Recklinghausen jetzt überhaupt noch den „Kopf frei“ für Bochum?
Absolut. Die Situation ist eh eine besondere, da ich und das gesamte Team „nur“ für ein Jahr planen konnten, weil von Anfang an feststand, dass Johan Simons 2018 am Schauspielhaus übernehmen würde. Das gibt eine gewisse Freiheit, auch in der Planung. Denn es muss nicht, wie sonst üblich, über eine mehrjährige Intendantenzeit hinweg gedacht und organisiert werden. Wir haben ein Jahr, und werden unsere Arbeitet mit viel Energie weiterführen.
Der Saisonstart war vielversprechend, es wehe ein „neuer Wind“ am Theater, hört man. Mancher hat sich schon gewünscht, Sie würden einfach in Bochum bleiben.
Das ist eine Frage, die sich nicht stellt und nicht gestellt hat. Für mich ist wichtig, dass wir jetzt konzentriert und mit Freude weiterarbeiten. Nach dem politischen („Volksverräter“) und ästhetisch fordernden Start („Maria Stuart“) geht es jetzt mit Christian Breys Kaurismäki-Abend „Der Mann ohne Vergangenheit“ und dem Musik-Abend „Istanbul“ am Schauspielhaus mit ganz anderer Akzentsetzung weiter.