Bochum. Wegen Mordes an dem Besitzer eines Audi R8 stehen ab Montag ein Bochumer (33) und ein Dortmunder (30) vor Gericht. Ihnen droht die Höchststrafe.
Für ein paar Spritztouren mit einem Audi R8-Sportwagen sollen zwei Männer einen Menschen getötet haben. Der 33-jährige Bochumer und sein Bekannter (30) aus Dortmund stehen ab Montag (24.) vor dem Schwurgericht. Mord aus Habgier wirft ihnen die Staatsanwaltschaft vor. Beiden droht „lebenslänglich“.
Im Internet hatten sie eine Annonce für den blauen R8 entdeckt. 81 000 Euro wollte der Eigentümer (29), ein Russe, dafür haben, obwohl das Auto gar nicht so viel wert gewesen sein soll. Laut Anklage fuhren die beiden Interessenten am 16. Januar 2017 zum Besichtigungstermin ins Rheinland, wo der Flitzer geparkt war.
Verkäufer reist aus Russland an
Der Verkäufer reiste aus Moskau an. Nach einer Probefahrt zurück nach Bochum wurde der Russe dann in der Wohnung des 33-jährigen umgebracht. Laut Anklage war das vorher auch geplant.
Der 30-Jährige soll den R8-Besitzer abgelenkt und der 33-Jährige ihn dann von hinten in den Schwitzkasten genommen und einen Hammer auf seinen Kopf geschlagen haben. Das Opfer erstickte.
Angeklagte bezichtigen sich gegenseitig
Verpackt mit Klebeband sollen die Angeklagten die Leiche in ihrem Audi TT in ein Waldstück nach Witten-Durchholz transportiert und dort abgelegthaben. Später fuhren die zwei mit der PS-starken Beute durch die Gegend, um sie Bekannten vorzuführen, wie es in der Anklage heißt. Geld für den Kaufpreis sollen sie gar nicht gehabt haben.
Ende Januar kam ihnen die Polizei über die Kontaktdaten der Autoanzeige auf die Spur, nachdem Angehörige des Opfers eine Vermisstenanzeige erstattet hatten. Beide Beschuldigten (U-Haft) bezichtigen sich gegenseitig der Tat, sie räumen nur ein, beim Tatgeschehen dabei gewesen zu sein.
Heute können sie sich erstmals vor Gericht äußern. Das Gericht will auch zwei Angehörige des Russen als Zeugen hören. Bis Mitte Oktober sind zehn weitere Termine angesetzt.