Ein 29-jähriger Verkäufer eines Audi R8 ist in Bochum nach einer Probefahrt getötet worden. Die Kripo nahm zwei Männer fest. Verdacht: Mord.
- Ein 29-jähriger Autofahrer ist in einer Wohnung in Bochum-Werne nach einer Testfahrt getötet worden, berichtet die Polizei
- Sie nahm am Dienstag zwei Männer (29, 32) aus Bochum und Dortmund fest. Sie sitzen jetzt wegen Mordverdachts in U-Haft
- Nach der Tat vom 16. Januar sollen sie die Leiche gemeinsam in einem Waldstück in Witten-Durchholz abgelegt haben
Der 29-jährige Russe wollte im Ruhrgebiet seinen Sportwagen für angeblich 80 000 Euro verkaufen – doch wenig später lag er tot in einem Wittener Waldstück. Täter sollen ein 32-jähriger Mann aus Bochum-Werne und ein 29-jähriger Freund aus Lütgendortmund sein. Sie sitzen jetzt unter Mord-Verdacht in U-Haft – und bezichtigen sich gegenseitig der Tat.
Das Verbrechen soll am 16. Januar in einem Vier-Parteien-Haus in einer beschaulichen Siedlung in Werner Norden begangen worden sein, in der Wohnung des 32-Jährigen, wie die Polizei gestern mitteilte. Bereits am Dienstag (24.) klingelte sie dort um 8 Uhr, um ihn festzunehmen. Dasselbe geschah zeitgleich mit seinem Freund.
Laut Polizei waren die beiden am 16. Januar ins rheinische Troisdorf gefahren, um sich einen im İnternet angebotenen Audi R8 anzusehen. Der Verkäufer, ein Geschäftsmann, hatte den Wagen dort bei Verwandten abgestellt, er selbst reiste extra aus Moskau an. Eine Probefahrt führte ins Ruhrgebiet. In der Wohnung des 32-Jährigen sollte der Kauf abgewickelt werden. Dort wurde der Russe dann umgebracht. Warum genau, kann Roland Wefelscheid, Leiter der Mordkommission, noch nicht sagen. Er glaubt aber, dass die Tat mit dem Kauf zu tun hat. „Man muss davon ausgehen, dass überhaupt kein Geld vorhanden war für den Kauf des Fahrzeuges“, sagte Wefelscheid gestern der WAZ.
„Ein brutales Vorgehen“
Wie das Opfer getötet wurde, sagte der Ermittler aus ermittlungstaktischen Gründen nicht. Nur: „Es war ein brutales Vorgehen.“
Auf die Spur nach Bochum kam die Kripo über die Angehörigen des Opfers. Sie hatten bereits im Laufe des 16. Januar eine Vermisstenanzeige erstattet. Als es bis zum 20. Januar immer noch kein Lebenszeichen von dem Mann gab, wurde eine Mordkommission gegründet. Mit den Kontaktdaten des Besichtigungstermins für den Audi machten die Ermittler dann die Adressen der Tatverdächtigen ausfindig.
Obduktion ergab: Opfer wurde zweifelsfrei getötet
Noch am Tag der Tat sollen sie die Leiche gemeinsam nach Witten-Durchholz gebracht haben, um sie dort in einem Wald-Dickicht zu verstecken, so die Polizei. „Danach versuchten die Tatverdächtigen, weitere Spuren und Beweismittel zu vernichten.“ Aufgrund ihrer Angaben sei die Leiche am Mittwoch (25. Januar) in dem Wald entdeckt worden. Die Obduktion ergab „zweifelsfrei, dass der Autoverkäufer getötet worden ist“. Der Audi R8 wurde bei den Tatverdächtigen sichergestellt.
In der Siedlung, in der der 32-Jährige wohnte, hat die Nachricht schnell die Runde gemacht. Er scheint dort wenig bekannt zu sein. Nachbarn fiel aber ein glänzend-blauer, sportlich aufgepeppter Audi auf, mit dem er gefahren sei.