Bochum. . Weil er zwei geparkte Autos angezündet haben soll, ist ein 30-jähriger Bochumer zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Er war nicht geständig.

Der Angeklagte beteuerte, dass er nur stehlen wollte. Mit Brandstiftung habe er nichts zu tun. Das Amtsgericht glaubte ihm aber nicht. Es verurteilte den 30-jährigen Bochumer am Freitagmorgen (21. Juli) zu drei Jahren Haft. Laut Urteil hatte er in der Nacht zum 18. Dezember 2016 einen Suzuki Swift mit Kindersitz darin und kurz danach einen alten Opel Astra Carawan angezündet.

Die Wagen waren an der Josephinenstraße zwischen Castroper Straße und A 40 geparkt. Der Suzuki (6600 Euro wert) brannte direkt vor einem Mehrfamilienhaus völlig aus, der Astra (1000 Euro) wurde durch den polizeilichen Feuerlöscher so stark beschädigt, dass er ebenfalls einen Totalschaden erlitt.

Als Tatmotiv vermutet das Gericht Langeweile und eine dumme Idee. Der suchtkranke Angeklagte, der zur Tatzeit Heroin, Benzodiazepine (kurz „Benzos“ genannt) und Alkohol konsumiert haben soll, ist wegen Beschaffungskriminalität mehrfach vorbestraft.

Brandserie bleibt bisher ungekärt

Der Fall mutete zunächst als Teil einer größeren Serie von Brandstiftungen an. Im vorigen August und September hatten an der Weitmarer Straße sieben geparkte Autos gebrannt. Doch diese Fälle konnte die Staatsanwaltschaft dem Angeklagten, der dort bis zu seiner U-Haft auch in Tatortnähe wohnte, nicht sicher zuordnen. Deshalb waren die Fälle aus Weitmar jetzt auch gar nicht angeklagt.

Auf die Schliche kam die Kripo dem Mann über eine Blutspur am Opel Astra. Wegen früherer Straftaten war seine DNA in der polizeilichen Zentraldatei gespeichert. Im Januar wurde er verhaftet.

Das Gericht glaubt dem Angeklagten nicht

Vor Gericht erklärte er die DNA-Spur damit, dass er sich beim Einschlagen der Scheibe des Opel verletzt und deshalb sofort wieder geflüchtet sei. Er habe aus dem Auto Wertsachen stehlen wollen. Angezündet habe er nichts. Mit dem Suzuki will er gar nichts zu tun gehabt haben. Diese Version hielt das Gericht für widerlegt.

Während der Mann in U-Haft saß, wurden weitere geparkte Autos angezündet: In der Nacht zum 6. Juni wurden an der Joseph- und der Präsidentstraße vier Pkw zerstört. Auch die Hausfassaden neben den Autos wurden beschädigt. Wer das getan hat, ist bis heute ungeklärt.