Bochum. Die Kripo hat einen Bochumer gefasst, der zahlreiche abgestellte Autos in Weitmar, Grumme und Bergen angezündet haben soll. Er sitzt in U-Haft.
- Nach einer rätselhaften Brandserie mit abgestellten Autos hat die Kripo einen 30-jährigen Bochumer festgenommen
- Er soll die Brände in Grumme, Weitmar und Bergen zu verantworten haben, schweigt allerdings zu den Vorwürfen
- Weitere Fälle von brennenden Pkw werden von der Polizei allerdings nicht dieser Brandserie zugeordnet
Eine lange rätselhafte Brandserie im Bochumer Stadtgebiet könnte jetzt endlich geklärt sein. Die Kriminalpolizei hat am Mittwoch in Bochum einen 30-jährigen Bochumer festgenommen, der „dringend tatverdächtig“ ist, mehrere am Straßenrand abgestellte Autos in Brand gesetzt zu haben. Der Beschuldigte sitzt mittlerweile in Untersuchungshaft und schweigt zu den Vorwürfen. „Er verweigert die Aussage, das ist sein gutes Recht“, sagt Kriminalhauptkommissar Klaus Lipphaus auf Anfrage der WAZ.
Die Brandserie begann im August 2016 an der Weitmarer Straße. Innerhalb von sechs Wochen brannten dort sieben Autos. In einem Fall wurden auf einer Länge von rund 100 Metern gleich vier Fahrzeuge angezündet. Ein Zeuge: „Es gab mehrere Explosionen, als die Reifen und Batterien platzten. Es war schrecklich.“ In der Siedlung ging damals die Angst um.
Suzuki Swift stand in Vollbrand
Zwei weitere Brandstiftungen gab es am 18. Dezember an der Josephinenstraße zwischen Castroper Straße und A40-Brücke in Grumme. Dort stand ein Suzuki Swift in Vollbrand.Außerdem brannte es wenige Meter weiter im Innenraum eines 14 Jahre alten Opel Astra Caravan. Eine Seitenscheibe war eingeschlagen.
„Durch eine erdrückende Spurenlage konnten ihm die beiden Brände an der Josephinenstraße zweifelsfrei nachgewiesen werden“, sagt ein Polizeisprecher. Dort fand die Polizei DNA-Spuren, die der Tatverdächtige hinterlassen hatte. Er ist der Kripo bereits bekannt.
Gleiche Begehungsweise an drei Tatorten
Auch im Bochumer Stadtteil Bergen hatte ein abgestelltes Auto gebrannt. Die Polizei sagt, dass in all diesen Fällen in Weitmar, Grumme und Bergen „aufgrund gleicher Begehungsweise kriminalpolizeilich von einer Brandserie ausgegangen werden muss“. Zum Motiv der Brandstiftungen gibt es bisher keine sicheren Erkenntnisse.
Seit August 2016 brannten aber auch weitere geparkte Fahrzeuge, die die Kripo aber nicht der Brandserie zuordnet. Zuletzt brannten am 1. Weihnachtstag vor einer Werkstatt an der Herner Straße in Hofstede mehrere alte Fahrzeuge. Insgesamt wurden fünf Pkw durch die Flammen völlig zerstört oder beschädigt. Das Feuer entstand laut Polizei in einem Müllcontainer vor dem Nachbarhaus. Die Flammen sollen sich dann auf die Autos ausgebreitet haben. Die Polizei vermutet, dass der Müllbehälter eher aus Fahrlässigkeit in Brand geriet (eventuell Zigarette oder Ähnliches).
Weitere Fälle sind noch ungeklärt
Eine Brandstiftung vom Hirschgraben in Langendreer am 13. November ist allerdings weiter ungelöst. Auch dort brannte ein Auto. Und auch die Verantwortung für die Brandstiftungen an drei alten Fahrzeugen vor einer Autowerkstatt an der Elsa-Brandström-Straße in Weitmar am 20. Oktober ist weiter ungeklärt. Dort vermutet die Polizei ein politisch motiviertes Tatmotiv im Spektrum von links- und rechtsradikalen Gesinnungen. Der Staatsschutz ermittelt.