Bochum-Weitmar/Mitte. . Fünf Kindergartenkinder besuchen die Frauenklinik im St.-Elisabeth-Hospital. Chefarzt Peter Kern zeigt ihnen Ultraschall und Neugeborenenstation.

  • Fünf Sechsjährige erhalten exklusive Führung durch Geburtsklinik im St.-Elisabeth-Hospital
  • Chefarzt nimmt sich viel Zeit und zeigt ihnen Ultraschall und die Neugeborenen-Station
  • Gebärwanne, Herztöne und Bilder aus dem Bauch einer Schwangeren bieten interessante Eindrücke

Die große Badewanne mit buntem Licht kann ein guter Ort sein, um auf die Welt zu kommen. Levi und Johannes machen es sich in der Wanne hintereinander sitzend gemütlich und sehen auch trocken entspannt aus.

„Ihr müsst euch vorstellen, wenn das Kind im Bauch der Mutter ist, hat es überall Wasser, sogar in der Lunge. Für manche Babys ist es darum angenehm, wenn sie ins Wasser geboren werden“, erklärt Chefarzt Peter Kern den Sechsjährigen. Mila würde sich noch heute „ganz warmes Wasser“ wünschen und Frida „zwei Meter hohen Schaum“.

Warum heißt es eigentlich Kaiserschnitt?

Levi und Johannes machen es sich in der Gebärwanne gemütlich, in der sonst Mütter ihre Babys zur Welt bringen.
Levi und Johannes machen es sich in der Gebärwanne gemütlich, in der sonst Mütter ihre Babys zur Welt bringen. © Klaus Pollkläsener

Der Mediziner nimmt sich bei der Führung durch die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe im St.-Elisabeth-Hospital viel Zeit für den Schultüten-Club vom Kinderhof in Weitmar. Allzu viel wissen die fünf angehenden I-Dötzchen nämlich noch nicht über das Kinderkriegen.

Wie lange bleibt ein Baby im Bauch? „Eine Woche?“, schätzt Johannes und muss selbst über seinen Gedanken lachen. „Manchmal fallen die Männer auch in Ohnmacht dabei“, hat Levi über die Geburt gehört. Samuel ist ein Stück weiter. Er hat schon mal einen Ultraschall vor der Geburt seines Geschwisterchen gesehen: „Levi, das ist richtig cool“, ruft er seinem Kameraden zu.

Kinder können die Herzschläge des Babys hören

Doch der Ultraschall steht erst am Ende des Ausflugs. Zunächst zeigt Hebamme Britta Voß einen Kreißsaal, in dem eine schwangere Frau liegt. Die Hebamme hört die Herztöne des Babys ab. „Sie klingen ein bisschen wie Pferdegetrappel, oder?“

Das Baby selbst hört im Bauch der Mutter auch schon viel: den Herzschlag seiner Mama, Bauchgurgeln, den Blutstrom und Stimmen von außen. „Das Baby hat es nie leise“, erklärt die Hebamme.

Im Operationssaal findet in diesem Moment eine „Sectio“ statt. „Warum heißt es eigentlich Kaiserschnitt?“, fragt Samuel. Angeblich sei Julius Caesar per Kaiserschnitt zur Welt gekommen und daher dieser Begriff, erklärt Chefarzt Kern. Es bleibt allerdings bei einer Legende. Die Mutter Caesars überlebte die Geburt um Jahre, was bei einem Kaiserschnitt zu jener Zeit kaum möglich gewesen wäre, heißt es.

Ultraschall zeigt Turnübungen im Mutterbauch

Auf der Neugeborenen- und Intensivstation (Neonatologie) legt Kinderkrankenschwester Karin Deucker eine Babypuppe in den Brutkasten, die viel kleiner ist als üblich. Um die 500 Gramm wiegen die kleinsten Frühgeborenen, wenn sie hierherkommen. „Im Brutkasten geben wir ihnen zu essen, zu trinken und manchmal trösten wir sie auch“, sagt Deucker.

Zuletzt wirft Chefarzt Kern per Ultraschall einen Blick in den Bauch von Sabrina Ackom. Es ist wohl ein kleiner Junge von 31 Wochen, der den Kindern hier beweist, wie gelenkig er ist. Er hebt seinen kleinen Fuß bis an sein Näschen. Niedlich.

>>> 1400 Babys kommen hier jährlich zur Welt

Im St.-Elisabeth-Hospital kommen jährlich um die 1400 Babys zur Welt. Neben drei Kreißsälen, einer Gebärwanne sowie modernen Untersuchungsräumen verfügt das Perinatalzentrum auch über eine Frühgeborenen-Intensivstation. Sollte also nach der Geburt ein medizinisches Problem entstehen oder ein Baby kommt zu früh zur Welt, können Babys direkt vor Ort versorgt werden.

Sowohl in der Vorsorge als auch der Nachsorge bietet das St.-Elisabeth-Hospital vielseitige Angebote unter anderem in den Bereichen naturheilkundliche Verfahren Pränatal-Diagnostik, Stillberatung, Wochenbett- und Rückbildung an.