Bochum. . Friedlich haben sich am Dienstag 100 Menschen auf dem Rathausvorplatz in Bochum versammelt. Sie zeigten sich mit den Hausbesetzern solidarisch.

Der „Wasserwerfer“, der kurz vor 15 Uhr auf den Rathausplatz fuhr, war nicht wegen der annähernd 100 Demonstranten gekommen. Die in der Überzahl jungen Menschen, die sich solidarisch mit den Besetzern des Hauses an der Herner 131 zeigen und die deshalb zu einer Versammlung vor dem Rathaus aufgerufen hatten, mussten nur noch einmal kurz zur Seite gehen, damit das Reinigungsgerät des USB seine Arbeit machen konnte: den Platz von den Resten des Marktes zu säubern.

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Die Demonstranten hatten sich zur Durchführung der Versammlung entschieden, obwohl sich die Situation um das Haus entschieden geändert hat. Es gibt einen neuen Besitzer, und die Besetzer gehen nun davon aus, dass sie kurzfristig das Haus werden räumen müssen. „Das Thema, um das es hier geht, hat sich dadurch aber nur etwas verschoben“, sagte eine der Demonstrantinnen, die namentlich nicht erwähnt werden wollte. „Unsere Solidarität mit der Herner Straße 131 ist ungebrochen. Die Mietpreisbremse kann nur von unten betätigt werden.“

Drei Banner gehen hoch

So gingen dann gegen 15.20 Uhr drei Banner hoch und eine Lautsprecheranlage an. „Wir gehen davon aus“, so eine weitere Demonstrantin, „dass wir in den nächsten Tagen das Haus werden räumen müssen und die Aktion und das angestrebte Hausprojekt/Nachbarschaftszentrum scheitern werden. Das macht uns wütend und traurig, weil wir uns von der Stadt in Stich gelassen fühlen. Wir hätten uns gewünscht, dass unser Protest, dessen Inhalte alle Wohnungsmieter betrifft, ernst genommen wird.“

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Die Besetzer und Demonstranten fordern weiterhin die Aushändigung aller Schlüssel für leerstehende Wohnungen an Geflüchtete und andere Betroffene von Wohnungsnot, Unterstützung bei der Renovierung bei jahrelangem Leerstand sowie die Rücknahme aller Anzeigen gegen die Besetzer.

Nachdem sie die Versammlung vor dem Rathaus beendet hatten, machten sich die Demonstranten auf zu einer Spontandemo vor dem Haus an der Herner Straße 131. Sie wurden von der Polizei dort hin begleitet.