Bochum. Das besetzte Haus an der Herner Straße 131 hat einen neuen Besitzer. Die Besetzer sind überrascht von der Wendung. Die Stadt will moderieren.
- Das besetzte Haus an der Herner Staße 131 hat einen neuen Eigentümer
- Überraschend wurden die Außenstände bei der Stadt mittlerweile beglichen
- Die Stadt will moderieren, die Besetzer wollen vor dem Rathaus demonstrieren
Die Hausbesetzung an der Herner Straße 131 hat eine überraschende Wendung bekommen. Offenbar hat das denkmalgeschützte Gebäude einen neuen Eigentümer. Die ausstehenden Forderungen der Stadt wurden mittlerweile beglichen. Der für Donnerstag angesetzte Termin beim Amtsgericht zur Zwangsversteigerung ist damit hinfällig.
Die Hausbesetzer wollten sich heute noch nicht zur neuen Situation äußern. Allerdings hieß es, es gebe nun eine „neue Bedrohungslage“, weil nicht klar sei, ob der neue Eigentümer auf die Räumung dränge.
Stadt nimmt „wohnungspolitisches Anliegen ernst“
Auch interessant
Ob der Verkauf des besetzten Hauses an der Herner Straße 131 verbunden ist mit der Forderung des neuen Eigentümers, das Haus möglichst schnell räumen zu lassen, sollten es die Besetzer nicht freiwillig räumen, ist ungewiss. Polizei-Sprecher Volker Schütter sagt nur so viel: „Wir stehen in Kontakt mit dem Rechtsanwalt des Käufers.“
Die Stadt kündigt derweil an, mit dem Eigentümer Verbindung aufnehmen zu wollen, „um zu moderieren“, so Stadt-Sprecher Thomas Sprenger. Auch mit den Besetzern, „engagierte Menschen, deren wohnungspolitisches Anliegen wir ernst nehmen“, so Sprenger, wolle sie sprechen.
Hausbesetzer wollen sich zunächst beraten
Die jungen Frauen und Männer von der Herner Straße wollen heute Abend erst einmal über die neue Lage beraten. Auf jeden Fall aber, so eine Sprecherin, halten sie an ihrem Plan fest, morgen Nachmittag vor dem Rathaus zu demonstrieren und auf die prekäre Wohnungssituation aufmerksam zu machen. Dass es einen potenziellen Käufer gibt, davon hätten sie gewusst. Dennoch seien sie von der jüngsten Entwicklung überrascht worden.
Zuvor hatten sie das Angebot der GLS-Bank, ihnen beim Kauf der Immobilie als Partner zur Seite zu stehen, offenbar brüsk zurückgewiesen. In einer Mail ist die Rede von einem „bestechend netten Angebot“. Ohnehin ist die Bank durch die jüngste Entwicklung nicht mehr an dem weiteren Prozess beteiligt.