Altenbochum. . Rund um das Seniorenheim in Altenbochum soll innerhalb der nächsten drei Jahre ein Quartier entstehen. Bürger werden bei der Planung beteiligt.
Großes ist geplant rund um den Glockengarten in Altenbochum. Und damit ist nicht die aktuelle Umgestaltung des Seniorenzentrum „Haus am Glockengarten“ gemeint. Es existieren nämlich schon ziemlich konkrete Pläne dafür, was auf dem Gelände sonst noch so passieren soll: Wohnbebauung in allen Varianten. Innerhalb der nächsten drei Jahre soll am Glockengarten ein richtiges Quartier entstehen. Dies bestätigte jetzt Frank Drolshagen, Geschäftsführer der Stadttochter Senioreneinrichtungen Bochum (SBO), auf Anfrage.
„Wir greifen damit den Wunsch der Politik im Stadtteil auf“, sagt Frank Drolshagen. Und das liebend gerne. Denn die Vermarktung des Grundstücks spült einen schönen Batzen Geld in die klammen Kassen der SBO. Drolshagen rechnet mit vier bis fünf Millionen Euro. „Ein wichtiger Baustein unseres Finanzierungsplans, um ab 2020 wieder schwarze Zahlen zu schreiben.“ Aktuell macht die SBO jährlich 1,4 Millionen Euro Miese.
Spruchreif ist noch nichts. Doch die Gespräche laufen; schon seit Ende 2015. Großes Interesse hat bereits die VBW signalisiert und in einer nicht öffentlichen Sitzung des SPD-Ortsvereins Altenbochum zusammen mit der SBO auch schon eine ziemlich konkrete Planung vorgestellt. „Wir würden uns dort gerne der Herausforderung Bauen stellen“, bestätigt VBW-Prokurist Uwe Davidsohn auf Anfrage. Er spricht von Denkmodellen, die existieren. Und: „Wir sind in Gesprächen mit der SBO.“
Seniorenwohnanlage der VBW droht Abriss
Auch einige städtische Häuser – die Hausnummern 32 und 34 – fallen laut WAZ-Informationen den Bebauungsplänen zum Opfer.
Ein Abriss droht auch der angrenzenden Seniorenwohnanlage der VBW. „Sie ist in Ehren ergraut. Und wir würden sie so heute auch nicht mehr bauen“, sagt VBW-Prokurist Uwe Davidsohn. Ob eine Sanierung lohnt, werde gerade abgewogen. „Seniorenwohnen wird es dort aber weiterhin geben.“
Frank Drolshagen geht da schon weiter ins Detail. „Geplant ist Wohnen in allen Varianten – Eigentumswohnungen, Sozialwohnungen, frei finanzierte Wohnungen, barrierefreie Seniorenwohnungen.“ Alt und Jung sollen im neuen Quartier Platz finden. Drolshagen: „Das ist das Konzept der Zukunft.“ Ihm ist wichtig zu betonen, dass bei den Planungen die Bürger und Anwohner mit ins Boot geholt werden. „Wir wollen alle Interessen aus dem Umfeld aufnehmen und einarbeiten“, verspricht Frank Drolshagen. Die Bürgerversammlung wird irgendwann im nächsten Jahr im großen Saal im „Haus am Glockengarten“ stattfinden. Das ehemalige Altenkrankenheim wird Ende 2018 abgerissen, wenn der Neubau fertig und der Mitteltrakt saniert ist (wir berichteten).
Sinnesgarten fällt künftig weg
Kleiner Wermutstropfen: Der Sinnesgarten inklusive Teich spielt bei den Planungen keine Rolle mehr. „Er wird wegfallen“, sagt Frank Drolshagen. Es werde aber auf ausreichend Grün zwischen den Häusern geachtet. Im Blick habe man auch die Überflutungsgefahr bei Starkregen. In den 80er Jahren wurde dafür eigens ein Wasserrückhaltebereich hinter dem Seniorenheim errichtet und begrünt. Auch dieser Teil des Geländes wird – so der aktuelle Planentwurf – überbaut. „Das Regenproblem kennen wir“, sagt Drolshagen und beruhigt: „Deshalb wurde bereits ein Regenwasserkanal umgelegt, der den Großteil des Wassers in eine offene Rinne am Glockengarten abführt.“