Ost. . Während im Haus am Glockengarten in Altenbochum Richtfest gefeiert wird, plant Stadttochter SBO weitere Einrichtungen in Langendreer, Werne und Laer.
Nur gute Nachrichten gab es heute beim Richtfest am Seniorenheim Haus am Glockengarten in Altenbochum. Der viergeschossige Neubau liegt voll im Zeitplan, im August 2017 soll er fertig sein und kurz darauf mit dem Einzug von 80 Senioren begonnen werden. Zeitgleich nehmen die Senioreneinrichtungen Bochum (SBO), eine Stadttochter, weitere Projekte in Angriff. Wie SBO-Geschäftsführer Frank Drolshagen am Rande der Veranstaltung auf WAZ-Anfrage mitteilte, ist der Bau von drei weiteren Altenheimen in Langendreer, Werne und auch Laer nicht nur geplant, sondern von Rat und Aufsichtsrat auch schon beschlossen.
Nach dem Bau der Häuser an der Bayernstraße (Hamme) und der Graf-Adolf-Straße (Wattenscheid) vor fünf Jahren und dem jetzigen Um- und Neubau des Hauses am Glockengarten startet im Sommer der Bau einer Senioreneinrichtung am Beisenkamp in Wattenscheid. Zeitnah wird es dann auch im Bochumer Osten losgehen, die drei Senioreneinrichtungen müssen laut Frank Drolshagen im vierten Quartal 2019 fertig sein. „Denn ab 2020 wollen wir schwarze Zahlen schreiben.“
1,4 Millionen Euro Miese im Jahr
Dies ist bisher nicht der Fall. 1,4 Millionen Miese machen die SBO mit ihren Altenheimen. Vor allem mit dem Haus an der Grabelohstraße in Langendreer, wo jährlich etwa dieser Betrag an Miete anfällt. „Der Vertrag läuft 2020 aus“, sagt Drolshagen, „dann geben wir das Haus an der Grabelohstraße auf.“ Dafür sollen dann die neuen Gebäude für je 80 Senioren in Langendreer, Werne und Laer stehen. „Einige Grundstücke wurden uns schon angeboten; die Verhandlungen laufen“, will Drolshagen noch nicht mehr verraten. Nur soviel: Die Einrichtung in Laer wird an die Ostpark-Bebauung angekoppelt sein.
Zehn Senioren bilden künftig eine Hausgemeinschaft
Im 2018 dann neu- und umgebauten Haus am Glockengarten ist auch ein Pflegedienst angesiedelt. Dieser übernimmt die pflegerische Aufsicht über die Hausgemeinschaften à zehn Personen, die gebildet werden. „Moderner Standard“, sagt SBO-Geschäftsführer Frank Drolshagen, „mit eigener Wohnküche.“
Für viel Ärger und Kritik sorgte im Vorfeld der Baumaßnahme der Verlust der 250 Personen fassenden Cafeteria, die mit dem Abriss des Altenkrankenheims wegfällt. Drolshagen beruhigt: „Die neue Cafeteria ist für 199 Menschen ausgerichtet.“ Eine Kapazität, die erfahrungsgemäß ausreiche.
Acht Millionen Euro kostet jedes der neuen Häuser, nicht ganz zwölf Millionen das Haus am Glockengarten. Viel Geld, das man in die Hand nimmt, um in die schwarzen Zahlen zu kommen. „Doch es ist der richtige Weg“, versichert Frank Drolshagen. Weniger Miete, niedrigere Energiekosten, rechnet er vor. „Und die Häuser an der Bayernstraße und Graf-Adolf-Straße sind zu 99 Prozent ausgelastet und werfen jedes Jahr 300.000 Euro Gewinn ab.“
Das soll künftig auch in Altenbochum so sein. Aktuell habe man 240 Plätze, von denen 210 belegt sind. Demnächst sind es nur noch 160. Eigentlich unlogisch, wo die Gesellschaft doch zunehmend altert. „Wir müssen 80 Prozent Einzelzimmer anbieten“, erklärt Frank Drolshagen. Kompensiert werde der Verlust an Plätzen durch das geplante Haus in Laer.
Der Fahrplan für das Haus am Glockengarten: Wenn der Neubau fertig ist, ziehen 80 Bewohner aus dem Mitteltrakt der Einrichtung rüber. Dann wird der Mittelteil ein halbes Jahr lang saniert. 80 Bewohner des ebenfalls dazu gehörigen Altenkrankenheims werden dann dort einziehen und alle weiteren im neuen Haus am Beisenkamp untergebracht. Denn das in die Jahre gekommene Altenkrankenheim wird Ende 2018 abgerissen.