Zuletzt war im Rat von einer neuerlichen Kostensteigerung für das Musikforum die Rede. Die Linken haben das erneut stark kritisiert, die Stadtgestalter/FDP wollen sogar Akteneinsicht zur Kontrolle der Verwaltung erreichen. Trifft Sie sowas persönlich?

Nein. Das sind Fragestellungen, die außerhalb meines „Amtsgebietes“ liegen. Ich bin in erster Linie für die künstlerische Leitung des Hauses zuständig, die Vertrags- und Baufragen sind Sache der Stadtverwaltung. Die Stadt Bochum hat die Fertigstellung des Musikforums optimal hinbekommen, das ist meine feste Überzeugung. Mehr kann ich dazu gar nicht sagen.

Bochumer feiern das Anneliese Brost Musikforum

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Die Konzerte sind, wie gesagt, gut bis sehr gut besucht, das galt auch für die ersten Silvester/Neujahrskonzerte im neuen Haus...

Der Andrang auf die Karten für Beethovens „Neunte“ war so überwältigend, dass etwa die beiden Silvesterkonzerte rasch ausverkauft waren und wir viele Gäste enttäuscht nach Hause schicken mussten. Deshalb wurde mit den Kollegen der Technik ein Bühnenaufbau entwickelt, der es möglich machte, den Chor nicht auf der Empore, sondern gemeinsam mit dem Orchester auf der Bühne unterzubringen. So konnten wir bei allen fünf Veranstaltungen über den Jahreswechsel die 90 Plätze auf der Empore zusätzlich zur Verfügung stellen.

Die ersten 100 Tage sind rasch verflogen. Wieviel Potenzial steckt aus Ihrer Sicht im Musikforum?

Das lässt sich in Prozentzahlen nicht ausdrücken. Es gibt aber natürlich noch sehr viel Potenzial. Ich möchte nochmal das riesige Zuhörerinteresse ansprechen; das auf diesem hohen Niveau zu halten, ist natürlich unsere Absicht. Aber auch das Orchester kann klanglich und spieltechnisch noch wachsen. Lassen Sie es mich so sagen: Am neuen Haus ist alles noch steigerungsfähig.

Am Konzept wird aber nichts mehr verändert, oder?

Das Anneliese Brost Musikforum wird ein Musikzentrum, ein Treffpunkt, ein Ort des kulturellen Austausches für alle Bürger sein. Und ein Ort für Musik aller Art, für Gruppen aller Größen – nicht nur für die Symphoniker. Wir haben hier einen wichtigen neuen Kulturort geschaffen, mitten im Herzen von Bochum. Wir werden uns gemeinsam der damit verbundenen Herausforderung stellen!

>> Info: Besucherzahlen der ersten drei Monate werden bis März ausgewertet

Exakte Publikumszahlen für die ersten Monate November und Dezember 2016 und Januar 2017 liegen noch nicht vor. „Die Daten werden aktuell ausgewertet, eine Zwischenbilanz soll Anfang März veröffentlich werden“, so die Sprecherin der Bochumer Symphoniker, Christiane Peters.

Grundsätzlich sei eine langfristige Auslastung des Anneliese Brost Musikforum von 80 bis 85 Prozent angestrebt, so Peters. „Wir sind sicher, dass wir diese Quote erreichen werden.“ Peters schätzt, dass die bisher stattgefundenen 40 Konzerte mindestens zur Hälfte ausverkauft waren.

Das Musikforum verfügt im Großen Saal über 960 Plätze, der Kleine Saal ist – abhängig von der Aufteilung der Sitze und Spielbereiche – für 250 Besucher/innen zugelassen. Im Kleinen Saal findet morgen (12.) das Abschlusskonzert der Bochumer „Jugend musiziert“-Preisträger statt.