Bochum. . Wegen Hinterziehung von zehn Millionen Euro ist ein 53-jähriger Großhändler zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. 18 Monate saß er in U-Haft.

Es ist eines der aufwendigsten Strafverfahren der vergangenen Jahre in Bochum - jetzt wurde der Haupttäter (53) wegen Steuerhinterziehung von rund zehn Millionen Euro zu sechs Jahren Haft verurteilt. Die Anklage war sogar von rund 50 Millionen Steuerschaden ausgegangen.

Es geht um ein so genanntes Umsatzsteuer-Karussell. Der 53-Jährige, Ex-Chef einer Dortmunder Großhandelsfirma, machte große Geschäfte mit Kioskware – alles, was man so am „Büdchen“ kaufen kann. Damit seine Kunden ihre Waren zum Nettopreis einkaufen konnten, betrieb er mit mehreren Mittätern ein hochkompliziertes System der Steuerhinterziehung.

18 Monate in U-Haft

Dabei wurden Waren von verschiedenen Handelsfirmen und Scheinfirmen im In- und Ausland immer wieder im Kreis weiterverkauft. Plötzlich verschwand eine der Firmen spurlos vom Markt - und dem Staat entging die fällige Umsatzsteuer von 19 Prozent. Tatort war auch Bochum.

Nach seiner Verhaftung im August 2015 saß der Haupttäter 18 Monate in U-Haft. Er ist geständig. Verurteilt wurden auch zwei Mittäter: zu drei Jahren und zehn Monaten Haft sowie zu zwei Jahren und neun Monaten. Gegen weitere zwei Männer wird noch weiterverhandelt.