Bochum. WAZ-Nachtforum rückt am 23. Juni die Krankenhaushygiene in den Blickpunkt. „Was holt man sich, was bringt man mit?“: In Langendreer gibt’s die Antworten.

In Deutschland sterben jährlich bis zu 30 000 Menschen an Klinik-Keimen, schätzt die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene. Eine Heilstätte, die Linderung und Gesundung verspricht, wird zum Auslöser todbringender Infektionen: ein Albtraum für Patienten und deren Angehörige. „Was holt man sich, was bringt man mit?“, lauten einige der Fragen, die die WAZ am Donnerstag, 23. Juni, beim Nachtforum Medizin im Knappschaftskrankenhaus Langendreer in den Blickpunkt rückt.

Screening bei Risikopatienten

MRSA ist die Bezeichnung für Keime, die nicht mehr auf die Behandlung mit herkömmlichen Antibiotika reagieren. Die Bakterien sind praktisch immun gegen viele dieser Medikamente. Die Bochumer Kliniken und das Gesundheitsamt haben den Kampf gegen die multiresistenten Erreger vor Jahren engagiert aufgenommen. Längst gibt es eigene Hygienebeauftragte und strikte Vorschriften. Das Katholische Klinikum testet seit Jahresbeginn sämtliche 50 000 stationären Patienten pro Jahr auf MRSA-Keime. In den Augusta-Anstalten herrscht Händeschüttel-Verbot. In allen weiteren Kliniken müssen sich Risikopatienten einem Screening unterziehen, um eine Übertragung möglichst zu verhindern.

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Wie und bei wem diese Tests im Knappschaftskrankenhaus vorgenommen werden, wann und für welche Zeit ein Patient nach einem positiven Abstrich isoliert werden muss und wie es um die Hygiene im täglichen Klinikbetrieb (Stichworte: Händewaschen und -desinfektion, wichtig auch für die Angehörigen) bestellt ist, werden Dr. Yasemin Albayram (Oberärztin der Medizinischen Klinik) und der Hygienebeauftragte Martin Niebius beim WAZ-Forum erläutern. Zuvor gibt es eine Einführung von Prof. Dr. Michael Adamzik (Direktor der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie) und einen Vortrag von Dr. Hartmuth Nowak, in dem der Oberarzt erläutert, was MRSA-Keime sind und wo sie herkommen.

Drei weitere Klinik-Vertreter nehmen an einer anschließenden Podiumsdiskussion teil: der Direktor der Medizinischen Klinik. Prof. Dr. Wolff Schmiegel, Klinik-Geschäftsführer Hans-Peter Jochum und Pflegedirektor Thomas Kissinger. Dabei haben die Leserinnen und Leser die Möglichkeit, ihre Fragen rund um die Krankenhaushygiene an die Experten zu richten.

Durch den Abend In der Schornau führt WAZ-Redaktionsleiter Thomas Schmitt. Bei einem offenen Ausklang mit einem Imbiss und Erfrischungen stehen die Mediziner der Uni-Klinik auch zu persönlichen Gesprächen bereit.

Anmeldungen sind ab sofort möglich

Das WAZ-Nachtforum am 23. Juni in der Cafeteria des Knappschaftskrankenhauses Langendreer beginnt um 19 Uhr. Die Teilnahme am Medizinforum ist für unsere Leserinnen und Leser wie immer kostenlos.

Anmeldungen sind ab sofort möglich. Dazu wählen Sie bitte die Rufnummer 0201/804 80 58.

Am 24. Juni folgt eine Telefonsprechstunde rund um die Krankenhaushygiene. Die WAZ wird rechtzeitig darauf hinweisen.