Bochum. Der Einsatz eines Hirnschrittmachers ist Präzisionsarbeit. Warum es so wichtig ist, dass die Patienten bei der Operation wach sind.
Er leistet Präzisionsarbeit höchster Güte: Dr. Yaroslav Parpaley ist im Knappschaftskrankenhaus der Mann fürs Filigrane. Mit seinem Team setzt der Chirurg die Elektroden des Hirnschrittmachers ein.
Bruchteile eines Millimeters entscheiden über den Erfolg, müssen die Stromimpulse doch exakt in den geschädigten Hirnarealen ausgelöst werden, die das Zittern entfachen. Die Zielgebiete werden zwar zuvor im Kernspintomographen bestimmt und wie auf einer 3-D-Landkarte markiert. Gleichwohl bedarf es bei dem Eingriff meist mehrerer Versuche, ehe die zwei Elektroden (eingeführt durch eine kleine Schädelöffnung) dort sind, wo sie hinsollen.
Patient hilft bei der Operation
Der Patient hilft dabei tunlichst mit. Genauer: seine Reaktionen. „Deshalb ist es so wichtig, dass die Operation im Wachzustand vorgenommen wird“, betonte Yaroslav Parpaley am Donnerstagabend beim WAZ-Nachtforum. „So können wir schon während der OP erkennen, wo die haarfeinen Elektroden ihre gewünschte Wirkung entfalten.“
In Langendreer schwören sie auf die Teamarbeit der Neurologen und Neurochirurgen. Nur das Zusammenwirken beider Kliniken gewährleiste den zunehmenden Erfolg, der mit der Tiefen Hirnstimulation erzielt wird, konstatiert Direktor Prof. Schlegel. Dazu gehöre auch die Nachsorge durch die Experten.
Die Patienten könnten in aller Regel von jahrzehntelangen Torturen befreit werden und haben für lange Zeit Ruhe: Die Batterien im Schrittmacher halten mindestens fünf Jahre.