Bochum. . Dr. Christina Reinhardt wird im Dezember die erste Kanzlerin in der Geschichte der Ruhr-Universität. „Für mich eine tolle Chance“, sagt sie im Gespräch.

Eine neue Kanzlerin und drei Prorektoren hat die Hochschulwahlversammlung der Ruhr-Universität gewählt. Dr. Christina Reinhardt, derzeitig Kanzlerin der Hochschule Bochum, wird in der 50-jährigen Geschichte der RUB die erste Frau an der Spitze der Uni-Verwaltung. Sie tritt ihr Amt am 1. Dezember für zehn Jahre an. Redakteur Markus Rensinghoff sprach mit der designierten Uni-Kanzlerin.

Warum der Wechsel zur RUB?

Christina Reinhardt: Die Funktion der Kanzlerin ist erst mal eine der spannendsten und interessantesten Aufgaben, die es aus meiner Sicht gibt. Ich habe sie ja schon viele Jahre an der Hochschule inne. Sie an der Ruhr-Universität, die ungefähr zehnmal so groß wie die Fachhochschule ist, übernehmen zu dürfen, ist eine tolle Chance für mich. Mit der Ruhr-Universität verbindet mich persönlich sehr viel. Wenn man das Studium mit dazu rechnet, habe ich immerhin 20 Jahre meines Lebens dort verbracht. Außerdem ist die Ruhr-Uni eine internationale, vielfältige und forschungsstarke Universität, die sich in den nächsten Jahren weiterhin sehr dynamisch entwickeln wird. Dazu möchte ich gerne einen Beitrag leisten.

Was sind Ihre Pläne für die Zeit an der Uni?

Reinhardt: Als Kanzlerin ist man Mitglied im Kollegialorgan Rektorat und damit Teil der Hochschulleitung und entwickelt gemeinsam mit den Gremien die Strategie der Universität. Die Kanzlerin leitet außerdem die Universitätsverwaltung und ist Dienstvorgesetzte aller Beschäftigten in Technik und Verwaltung.

Meine Schwerpunkte werden in den Bereichen Finanzen und Bauen liegen. Themen wie die Sicherung der langfristigen Finanzierung der Universität und die Diskussion um die Neuordnung der internen Mittelverteilung werden unter anderem die nächsten Jahre bestimmen.

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Ebenso werde ich mich einbringen in die Sanierung der Ruhr-Universität. Hier wird es darum gehen, die Baustellen logistisch so zu organisieren, dass der Betrieb nicht zu sehr gestört wird. Das Studium, Lehre und Forschung sollen so wenig wie möglich beeinträchtigt werden.

Schließlich gehört die Weiterentwicklung der Verwaltung zu meinen Kernaufgaben. Die Verwaltung ist ein wichtiges Rückgrat einer jeden Organisation, aber kein Selbstzweck. Sie hat sich auszurichten an den Zielen der Ruhr-Universität. Hier müssen Prozesse und Strukturen immer wieder auf ihre Wirksamkeit hin überprüft und gegebenenfalls verändert werden. Hier ist ein gutes Change Management gefragt, also Transparenz, Beteiligung und gegenseitige Wertschätzung. Meine Erfahrung ist, dass Vertrauen der entscheidende Faktor ist. Je mehr Vertrauern in einer Organisation, desto eher ist es möglich, gemeinsam Veränderungsprozesse zu gestalten.

Wer wird Ihr Nachfolger?

Reinhardt: Das kann ich nicht wissen. Die Stelle wird ausgeschrieben. Dann wird, genauso wie an der RUB, eine Findungskommission ein Auswahlverfahren durchführen und der Hochschulwahlversammlung eine Empfehlung geben.