Bochum. . Kommunikatives Labor an der Ruhr-Uni. 18 junge Akademiker sollen als Multiplikatoren dienen und neue Strategien entwickeln.

Europa hat es schwer dieser Tage. Euro- und Griechenlandkrise bestimmen die Nachrichten. Dass aber Europa noch lange nicht am Ende ist, will das Projekt „RUB Europadialog“ an der Ruhr-Universität beweisen. Es wird von der Stiftung Mercator mit 370.000 Euro gefördert. „Es setzt auf die Kraft des Dialogs, den eine junge Generation europäischer Nachwuchswissenschaftler untereinander führt“, sagt Frank Hoffmann, Geschäftsführer des Instituts für Deutschlandforschung an der Ruhr-Uni, dem Veranstalter des Projektes.

18 Forscherinnen und Forscher der „Generation Erasmus“ arbeiten in diesem Projekt zusammen und entwickeln neue Strategien, „um gerade die Jugend Europas anzusprechen und für Europa neu zu begeistern“, sagt Hoffmann. „Es sind Studierende unter anderem aus Griechenland, Italien, Spanien, Polen, Ungarn und Deutschland. Wobei kaum einer dieser Studierende mononational ist. Sie studieren vielleicht in Griechenland, kommen aber aus Spanien, haben polnische Eltern, studieren aber in Deutschland. Manche stehen für vier Länder. Sie wollen mit vielen Menschen im Ruhrgebiet in Kontakt kommen, um mit ihnen über Europa zu sprechen, ihre Erfahrungen im eigenen Land zu vermitteln und die aktuelle Europa-Wahrnehmung in Deutschland zu studieren.“

Europa ist der verbindende Kern

Entstanden aus der DDR- und Deutschlandforschung

Das Institut für Deutschlandforschung (IDF) ist der Interdisziplinäre Arbeitskreis für Deutschland- und Europastudien der Ruhr-Uni. Entstanden aus der DDR- und Deutschlandforschung der alten Bundesrepublik hat es systematisch sein Forschungs- und Arbeitsfeld weiterentwickelt.

Mit seinen Forschungs- und Arbeitsergebnissen begleitet und fördert es den deutschen Einigungsprozess.

In ihren wissenschaftlichen Projekten ist Europa der verbindende Kern. Sei es, dass sie Lebensformen und Mentalitäten vergleichen, neue internationale Konflikte, die Eurokrise oder moderne Kommunikationsprobleme. Neben der individuellen Förderung ihrer Projekte setzen die Stiftung Mercator und das Team am Institut für Deutschlandforschung als Veranstalter auch auf internationale Gäste als Multiplikatoren für Europa.

Bei der Auftaktveranstaltung hatte der frühere EU-Parlamentspräsident Klaus Hänsch mit seinen europäischen Erfahrungen Mut gemacht. Einer der Nachwuchsforscher griff das auf: „Wir sprechen jetzt für das junge Europa“. Daher sind auch viele Veranstaltungen an Schulen geplant.

Auch der Austausch mit der Politik findet statt. Am 12. August kommt ein weiterer Experte nach Bochum: Dr. Marc Jan Eumann, Staatssekretär im NRW-Ministerium für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien, wird die Europapolitik des Landes vorstellen und Fragen dazu beantworten. Am Tag darauf sind die jungen Europäer beim ersten Europadialog an der Ruhr-Uni selbst die Experten und freuen sich auf viele Bürger, die Interesse am Austausch über Europa haben.