Bochum.. 2009 gab es einen Ideen-Wettbewerb zur Neugestaltung der Zentralachse. Einige Bausteine davon sind umgesetzt, andere werden es wohl nie werden.

Bei runden Geburtstagen werden gerne Anekdoten aus dem Leben des zu Ehrenden erzählt. Das war und ist beim 50. Geburtstag der Ruhr-Universität, der in diesem Jahr begangen wird, nicht anders. Viele Geschichten handeln davon, dass zu Beginn der Uni-Geschichte quasi in/auf einer Baustelle studiert werden musste. Das begleitet seit jeher und auch in Zukunft die Uni und damit die vielen Jahrgänge von Studierenden.

Einige von ihnen konnten sich auch an einen Ideen-Wettbewerb zur Neugestaltung der Zentralachse (Magistrale) aus dem Jahr 2009 erinnern. Der sah unter anderem das Konzept einer durchgehenden Rampe von Nord nach Süd vor. Sie sollte/soll alle Ebenen der Uni barrierefrei verbinden. Der Entwurf der Molestina Architekten GmbH aus Köln sah auch eine Verbreiterung der Uni-Brücke vor. Sie sollte mit Baumallee, Holzterrassen und funktionalen Aufbauten zur „living bridge“ werden.

RUB soll barrierefrei werden

Ganz vom Tisch sei diese Idee noch nicht, sagt Ina Schwarz (48) vom Dezernat Bau und Liegenschaften der Ruhr-Uni. „Dass die Uni von oben, also von der U-Bahn-Haltestelle, bis unten zum Botanischen Garten barrierefrei ist, ist weiter erstrebenswert, geht aber nicht so einfach. Bei jedem Gebäude, das wir nun wieder neu errichten, achten wir darauf, dass es barrierefrei ist.“

An diesem Punkt aber zeige sich eben ganz deutlich der Unterschied zwischen einem Ideen-Wettbewerb und einem Realisierungswettbewerb. „Es ist für den Laien nicht so einfach zu verstehen“, sagt Schwarz. „Schließlich gibt es konkrete Bilder von Gebäuden. Aber es bleiben Ideen, und uns stellt sich immer die Frage: Wo kann ich bauen, dass das neue Gebäude dann auch stehen bleiben kann. Der Vorteil des Sieger-Entwurfes ist es, dass er von Modulen, von verschiedenen Bausteinen handelt. Einige von ihnen sind bereits fertiggestellt worden.“

Das neue Studierende-Service-Center (SSC), zum Beispiel, oder das Alfried-Krupp-Schülerlabor, die Kindertagesstätte. Eine neue Uni-Bibliothek hingegen wird es nicht geben. Oder anders gesagt: Das Gebäude, in dem die Bibliothek sich befindet, wird wohl nicht abgerissen werden. Sie ist denkmalwürdig. Umziehen werden die Bücher und Medien dennoch.

Zusammenlegung der Bibliotheken

In Zukunft werden die Bibliothek der Geisteswissenschaften und die Zentralbibliothek in den G-Gebäuden zusammengefasst. Dafür muss aber das GD-Gebäude erst einmal fertig sein. Der Bau ist finanziert und startet jetzt.

So werden die meisten der vielen jungen Menschen, die sich ab Mittwoch an der Ruhr-Uni für das nächste Wintersemester einschreiben, wieder einmal die Uni während ihres gesamten Studiums als große Baustelle erleben. Die Gebäude IA und IB sind gerade eben erst abgerissen worden. Sie werden nun wieder neu gebaut. Sind sie fertig, geht es mit den N-Gebäuden, denen der Naturwissenschaftler, weiter. Der Umbau der Ruhr-Uni dauert – ewig.

Inzwischen ist klar, dass der gesamte Umbau mehr als 1 Milliarde Euro kosten wird und dass diese Umbaumaßnahmen wahrscheinlich nicht vor 2027 abgeschlossen sein werden. Und dann wird an anderer Stelle der Uni bestimmt wieder weitergebaut werden.