Bochum. . Jetzt streiken die Lokführer erneut. Unter anderem fallen am Bochumer Hauptbahnhof der RE11 und RE6 aus. Auch die S-Bahnen sind betroffen. Die Bahnhofsmission wird verstärkt im Einsatz sein und bietet Reisenden Beratung an. Die Pendler sind verärgert.

Die Pendler sind gereizt, ihre Nerven werden in den kommenden Tagen wohl wieder ziemlich strapaziert. Am Hauptbahnhof herrscht schon am Vorabend des Streiks leichte Krisenstimmung an Gleis drei – wo die Pendlerzüge abfahren. Sprach man einige Reisende auf die Streiks an, rollten sie die Augen oder schlugen verärgert die Hände über den Köpfen zusammen. Wer am Donnerstag nämlich mit der Bahn reisen muss, der kann sich auf lange Wartezeiten einstellen. Der Tarifkonflikt der Lokführer geht in die nächste Runde und es droht der längste Bahnstreik der jüngeren Geschichte.

Bereits seit Mittwochnachmittag stehen einige Züge des Güterverkehrs still. Schon seit zwei Uhr heute Nacht sind Personenzüge in ganz Deutschland betroffen. Die Ausfälle sollen bis Montag gehen. Auch in Bochum wird der Bahnverkehr ins Stocken geraten. Bahnsprecherin Annika Neumann aus Düsseldorf verweist auf die Internetseite der Bahn: „Das Portal wird stets aktualisiert. Reisende können sich hier über Zugausfälle informieren.“ Momentan sieht es im Bochumer Nahverkehr wohl so aus, dass der Regional-Express 11 (Mönchengladbach – Hamm) nicht verkehren wird, so verkündet es die Bahn im Internet. Auch der RE 6 (Düsseldorf – Minden) wird betroffen sein, genau wie S-Bahn 1.

Ein Drittel der Züge soll fahren

„Wir bemühen uns, dass ein Drittel der Züge fahren soll“, erklärt Neumann: „Ein Ersatzfahrplan ist aufgestellt“ – dieser habe sich beim letzten Streik bewährt, findet die Bahnsprecherin. Für eine Stellungnahme bezüglich der Vorbereitungen auf den Streik war am Bochumer Hauptbahnhof am gestrigen Mittwoch niemand vom Bahnpersonal bereit.

Reiseinformationen im Internet oder per Telefon

Reisende können sich aktuelle Reiseinformationen auf der Internetseite der Bahn einholen: www.bahn.de/aktuell. Dort sind auch die Zuglinien aufgelistet, die ausfallen.

Per Telefon kann man sich unter der kostenlosen Hotline informieren: 08000 99 66 33.

Mit dem Smartphone auf www.m.bahn.de oder mit der App „DB Navigator“.

Die Bahn weist außerdem darauf hin, dass Sonderzüge zu Fußballspielen und Großveranstaltungen wie der Allerheiligenkirmes in Soest auch von den Streiks betroffen sein werden.

Warme Waffeln verteilte die Bahnhofsmission am Mittwoch gegen einen kleinen Obolus – Nervennahrung für die Pendler. „Die Reisenden sind unsicher, das merken wir jetzt schon“, so Daria Sengüner, Leiterin der Bochumer Bahnhofsmission. „Wir werden in jedem Falle beratend und unterstützend zur Seite stehen und Präsenz zeigen“, sagt sie. Eine besondere Vorbereitung auf diesen wohl folgenschweren Streik treffen die Helfer mit den blauen Westen jedoch nicht: „Am Bahnhof zu arbeiten, ist unser täglich Brot“, findet die Leiterin.

Rechtzeitig sollen sich die Bahn-Kunden informieren, lautet die Devise von Annika Neumann. Vom Streik profitieren werden wohl Fernbus-Unternehmen und Mitfahrgelegenheiten. Sucht man im Internet mit dem Schlagwort „Bahnstreik“ ist der erste Treffer eine Anzeige einer Mitfahr-Zentrale: „Vom Bahnstreik betroffen?“, locken sie dort auf ihre Internetseite.