Bochum. Manuel Riemann klagt gegen den VfL Bochum - bei einem Gütetermin vor dem Arbeitsgericht am Freitag gab es keine Einigung. Der Vorwurf: „Massive verbale und fast körperliche Verfehlungen.“
Das Zerwürfnis zwischen Manuel Riemann und dem VfL Bochum erreichte am Freitagmittag seinen vorläufigen Höhepunkt: Vor dem Arbeitsgericht Bochum trafen sich der langjährige Stammkeeper und der Fußball-Bundesligist zu einem ersten Gütetermin. Riemann erschien persönlich zum Gerichtstermin, trug ein dunkles Hemd.
Die VfL-Verantwortlichen hatten ihn nach dem letzten Spieltag, dem 1:4 in Bremen, drei Tage vor dem Beginn der am Ende erfolgreichen Relegation gegen Fortuna Düsseldorf, aus dem Profikader geworfen. Seitdem darf der noch bis zum 30. Juni 2025 beim VfL unter Vertrag stehende Riemann, der sein Gehalt von monatlich 55.000 Euro weiterhin erhält, nicht mehr mit der Lizenz-Mannschaft trainieren - dagegen klagte und klagt er.
Beim Gütetermin am Freitagmittag gab es keine Einigung. Riemann ist aktuell noch bis zum 30. August 2024 freigestellt. Die Vertreter des VfL vor Gericht deuteten am Freitag bereits an, dass die Freistellung verlängert werde. Zunächst wird Riemann also nicht, wie bei Gericht beantragt, am Trainingsbetrieb der Bundesliga Mannschaft teilnehmen.
Der Streit wird voraussichtlich bei einem Kammertermin fortgesetzt. Er ist für den 12. November, 11.15 Uhr, terminiert Dann müsste unter anderem der Geschäftsführer des VfL Bochum Ilja Kaenzig anwesend sein. Möglich ist indes auch, dass sich die Parteien vorher noch außergerichtlich einigen. Richter Sebastian Schröder wünschte den Parteien „gute Gespräche“.
Riemann klagte an diesem Freitag darauf, wieder am Training der Profis teilnehmen zu dürfen. Der VfL Bochum hatte ihn seit dem 20. Mai vom Training freigestellt. Es soll in der Kabine zu massiven verbalen und fast sogar zu körperlichen Verfehlungen gekommen sein. Offenbar ist Riemann fast handgreiflich geworden.
Riemann gerät immer wieder mit Mitspielern aneinander
Es hatte mehrere Differenzen zwischen Riemann und Mitspielern gegeben. Riemann war häufiger mit Mitspielern aneinandergeraten, auf dem Feld wie auch in der Kabine. Der VfL nannte vor dem Beginn der Relegationsspiele offiziell „unüberbrückbare unterschiedliche Auffassungen zu teaminhaltlichen Themen“ als Grund für die sportliche Ausbootung. Er betonte aber, dass es sich „nicht um eine Suspendierung oder Bestrafung“ handele.
Am Tag des Trainingsauftaktes der neuen Saison am 3. Juli hatte der Klub kurz mitgeteilt: „Manuel Riemann nimmt bis auf Weiteres nicht am Trainingsbetrieb des VfL Bochum 1848 teil. Beide Seiten sind im Austausch und bei der Aufarbeitung.“
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Auf einen Wechsel oder eine Vertragsauflösung konnten sich beide Seiten bisher nicht einigen, nach Informationen dieser Redaktion hatte Riemann ein Angebot des Vereins zur außergerichtlichen Einigung bereits abgelehnt.
Der VfL bietet Riemann nach Angaben des Gerichts an, am Mannschafts-Training der U21 teilzunehmen, die in der Oberliga spielt, und/oder individuell mit einem der Torwart-Trainer zu trainieren. Das Oberliga-Team gilt allerdings nicht als Profimannschaft, diesen rechtlichen Status hätte das Team erst ab der Regionalliga West.
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