Bochum. Die Fans sind ein Plus für den VfL Bochum. Trainer Reis aber hört auch von der Tribüne, dass einzelne Spieler beleidigt werden. Das ärgert ihn.
Die Fans sind ein großes Plus für den VfL Bochum. Der Aufsteiger wird von seinen Anhängern in den Heimspielen und den Auswärtsspielen frenetisch gefeiert und begeistert angefeuert. Immer wieder loben die VfL-Profis und Trainer Thomas Reis die Fans für ihre Unterstützung. Es gibt aber auch Ausnahmen. Einige Fans waren zuletzt nicht damit zufrieden, dass der VfL etliche Torchancen ausließ. Reis reagiert allergisch darauf, dass einige Fans einzelne Spieler beleidigen.
Er verstehe, dass Kritik am Angriff komme, weil das Team nicht alle Chancen nutze. „Aber da hilft es nicht“, sagte er, „wenn die Kritik einen einzelnen Spieler trifft.“
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Er treffe seine Entscheidungen, stelle die Mannschaft auf und stehe zu seinen Entscheidungen. „Und ich stehe auch immer zu meinen Spielern. Aber ich muss auch beobachten und entscheiden, ob dem einen oder anderen Spieler vielleicht mal eine Pause guttut, oder ob es besser ist, dass er weiterspielt und Vertrauen spürt. Was auf keinen Fall hilft, wenn von der Tribüne einzelne Spieler beleidigt werden.“
Riemann trainiert weiter nur individuell
Reis weiß, wie wichtig es ist, dass alle beim VfL zusammenhalten: Trainer, Spieler, Verantwortliche, Fans. Nur so lässt sich der Klassenerhalt schaffen. Dazu kommt, dass Leistungsträger fit sind und spielen können. Ob Stammtorwart Manuel Riemann gegen den SC Freiburg spielen kann, ist allerdings weiterhin unklar.
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Am Dienstag hat er wie bereits am Montag wieder individuell trainiert. „Wir müssen weiter abwarten“, sagte Reis. „Aber wir haben nach dem Aufstieg mit Michael Esser einen Torwart geholt, der Bundesliga-Erfahrung hat und der auf einem hohen Niveau trainiert. Wir haben mit Esser und Riemann zwei erfahrene Torleute, dahinter mit Paul Grave und Tjark Ernst zwei junge, die von den erfahrenen Torhütern lernen sollen und können.“
Michael Esser habe seinen absoluten Respekt dafür, wie er damit umgegangen sei, im Pokal für das Elfmeterschießen ausgewechselt zu werden. „Das ist nicht einfach und hätte auch nicht jeder so akzeptiert“, sagte Reis. „Riemann und Esser trainieren auf einem hohen Niveau und dadurch haben wir auch auf der Position eine Konkurrenzsituation. So will ich das bei den Feldspielern ja auch.“
Kampf um die Kaderplätze nimmt zu
Bei den Feldspielern nimmt der Kampf um die Kaderplätze zu. Bis auf Simon Zoller, der nach einem Kreuzbandriss noch lange ausfällt, und Patrick Osterhage, der muskuläre Probleme hat und wohl nicht so lange ausfällt, sind derzeit alle Akteure im Training.
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„Jetzt sind Robert Tesche, Gerrit Holtmann und Danny Blum wieder dabei“, sagte Reis. „Sie haben das Training absolviert und hatten hinterher keine Probleme. Ob es bis Samstag reicht, müssen wir sehen. Bei Holtmann könnte das am ehesten der Fall sein, da er nicht so lange raus war.“
Blum habe zum Ende der Vorsaison schon Probleme gehabt, in dieser Saison auch. Reis: „Tesche war sechs Wochen raus. Er hat, genau wie Maxim Leitsch, lange gefehlt, da dauert es zumeist auch länger, bis ein Spieler spielfit ist. Ich bin froh, wenn die Spieler schmerzfrei trainieren können. Ich verstehe auch ihre Ungeduld, aber manche Dinge brauchen Zeit.“
Reis lobt Danilo Soares
Im Vergleich wenig Zeit hat Danilo Soares gebraucht, um in der Bundesliga anzukommen. Der Linksverteidiger ist zurzeit der Spieler mit den besten Zweikampfwerten in der Bundesliga.
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Reis überrascht das nicht. „Wir wussten um seine Qualitäten. Er musste sein Spiel nach dem Aufstieg etwas angleichen. Wir haben nach den ersten Spielen darüber gesprochen. Er hat das angenommen und setzt es um.“
Er wolle als Trainer einen Spieler nicht komplett verändern, „aber wenn Danilo Soares schnörkellos spielt, ist er gut. Genau wie Konstantinos Stafylidis. Er macht es auch gut und er macht mit seinen Leistungen Druck auf Danilo Soares. Ausruhen kann sich kein Spieler mehr. Davon profitieren alle“.
Sein Team fühle sich wohl in der Bundesliga. „Und ich glaube“, sagte Reis, „dass wir uns gut an die Liga gewöhnt haben. Wir wissen aber auch, dass noch viel zu tun ist. Unser Umschaltspiel und der Torabschluss sind schon besser als zu Saisonbeginn. Aber wir müssen daran weiterarbeiten.“