Mainz. Unter der Woche brachte der FC Bayern München seine Fans auf die Palme. Erst missglückte eine PR-Kampagne bei Facebook, dann sickerte durch, dass die Bayern-Bosse ihren Spielern die Social-Media-Altivitäten verbieten will. Im Aktuellen Sportstudio äußerte sich Münchens Toni Kroos zum Thema Facebook.
In München ist die Stimmung wieder gelöst. Gelöster auf jeden Fall als nach der Auftaktpleite in die Rückrunde bei der Borussia aus Mönchengladbach. Gegen den VfL Wolfsburg gewann die Elf von Trainer Jupp Heynckes mit 2:0. Die Erleichterung der Fans war auch bei Facebook und Twitter zu lesen – bei den Fans also, die der FC Bayern unter der Woche noch mit einer peinlichen PR-Panne auf die Palme gebracht hatte.
Toni Kroos ist viel bei Facebook unterwegs
Von einem Twitter-Verbot war zu lesen und auch die Facebook-Aktivitäten sollten die Spieler des deutschen Rekordmeisters gefälligst einstellen. Das wollen die Bayern-Spieler allerdings nicht. Toni Kroos, Stammspieler und Leistungsträger bei den Bayern, postete nach dem 2:0 gegen die Wölfe bei Facebook: "Nachdem Sieg über Wolfsburg bin ich jetzt auf dem Weg zum aktuellen Sportstudio...Toni"
Der Nationalspieler bewegt sich nicht nur auf dem Platz sondern auch im Internet in den sozialen Medien - wobei er statt Twitter, „mehr Facebook nutzt.“ Und das sehr regelmäßig. Facebook gebe den Fans die Möglichkeit, etwas näher am Leben ihrer Idole teilzunehmen und mehr mitzubekommen, „ohne dass dort etwas ausgesprochen wird, was niemand mitbekommen darf“, erklärt Kroos im Sportstudio.
Kroos appelliert an einen „vernünftigen Umgang“ mit den neuen Medien
Dass Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge ein Twitter- und Facebook-Verbot ausgesprochen haben sollen, bestätigte der Mittelfeldspieler nicht. Es sei „wichtig, dass vor Spielen nichts nach außen dringt, was intern zu bleiben hat“, erklärte Kroos. Es habe schon Spieler in Kader der Bayern gegeben, die sich mit ihren Social-Media-Altivitäten „selbst ein Bein gestellt haben.“
Es sei ebenfalls wichtig, dass jeder Spieler „damit vernünftig umgeht“, denn „es ist heutzutage nun mal so, dass jeder solche Seiten hat und ich finde es auch vernünftig“ – für die Fans. Es sollte nur „im Rahmen bleiben“, sagte der Leistungsträger.
Die Bayern-Bosse müssen sich offensichtlich damit abfinden, dass die Kicker ihre Social-Media-Altivitäten nicht einstellen werden. Die einen gehen mit den so genannten „neuen Medien“ allerdings verantwortungsbewusst um – wie Toni Kroos. Den anderen könnte ein Social-Media-Berater die Verantwortung mal erklären. Ein Gespräch mit den Spielern bringt vielleicht mehr, als ein generelles Verbot.