Gladbeck. Mit einigen personellen Problemen sehen sich die Giants des TV Gladbeck vor ihrem Auswärtsspiel in der 2. Frauenvolleyball-Bundesliga in Bremen konfrontiert. TVG-Trainer Waldemar Zaleski holte aus diesem Grunde Fabienne Kroos in das Aufgebot zurück. Kroos hatte ihre Karriere eigentlich schon beendet.

Eiche Horn Bremen bedeutet für die Giants eigentlich nur Gutes: Im Mai feierten die Gladbeckerinnen in Bremen den Wiederaufstieg und dominierten die Gastgeber (die ebenfalls aufstiegen) im doppelten Wortsinn spielerisch. Und in der aktuellen Hinrunde rang eine Rumpftruppe des TV Gladbeck entsprechend spielerisch limitiert Eiche Horn in aufopferungsvollem Kampf nieder.

Am Sonntag, 29. Januar, kommt es um 16 Uhr in Bremen zum erneuten Aufeinandertreffen. Waren beide Aufsteiger noch als direkte Konkurrenten um den Klassenerhalt in diese Saison gestartet, so hat Eiche Horn die Blau-Weißen aus Gladbeck längst aus den Augen verloren: Mit nur zwei Punkten fristet das Team aus der Hansestadt ein tristes Dasein am Tabellenende, während der TVG bei 12:12 Punkten eigentlich nur noch rechnerisch in Abstiegsgefahr geraten kann.

So sind an diesem Spieltag die Rollen verteilt. „Wir werden wohl als Favoriten eingeschätzt“, vermutet Gladbecks Trainer Waldemar Zaleski, der dennoch zur Vorsicht mahnt. Er weiß: Nichts ist für seine Mannschaft gefährlicher als Selbstgefälligkeit. Zaleski betont immer wieder: Rechnen können andere, entscheidend ist auf dem Platz. Und da erwartet er durchaus Gegenwehr. „Eiche Horn ist eine solide, kämpferische Mannschaft, die zu Widerstand fähig ist“, glaubt der Giants-Trainer. Die Erfahrung aus dem Hinspiel gibt ihm da durchaus Recht.

Außerdem hat er seine eigenen kleinen Probleme, weil einige Spielerinnen angeschlagen sind. Besonders auf Außen lichten sich die Reihen: Kirsten Rues wird wegen einer Daumenverletzung fehlen, Kerstin Werchner trainierte angeschlagen kaum. Deshalb holte Zaleski – recht überraschend muss man sagen – Fabienne Kroos zurück in den Kader.

Kroos, eigentlich ja Libera, aber mit Einsätzen auf Außen in der Polizeinationalmannschaft, soll eine „Jokerfunktion“, so der Trainer, übernehmen und da in der Annahme und Abwehr einspringen, wo es Probleme gibt. Damit meint er wohl eher die Außenposition als die der Libera. „Unter Umständen eine gute Option“, sagt Zaleski über dieses mögliche Comeback.

Doch das sollte alles nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Giants immer noch einen Kader haben, der stark genug sein sollte, die zwei Zähler zu sichern. „Wir fahren nicht nach Bremen, um die Punkte abzugeben“, betont Zaleski. Seine Damen hätten, soweit möglich, gut trainiert. Sowieso zufrieden ist er mit der „spielerischen Weiterentwicklung“ des Teams. Und gespannt sein kann er, inwieweit der Umbau des Spielsystems vorangeschritten ist. „Wir versprechen uns davon mehr Kraft im Angriff“, verrät er.

Doch das ist vielleicht gar nicht der entscheidende Punkt in Bremen. Die Halle dort ist klein, eng und kann zum Hexenkessel werden. „Das wird ein Kampf“, warnt Zaleski vor der Atmosphäre. Das könnte stimmen. Einerseits.

Andererseits: Wer wie Eiche Horn erst einmal überhaupt gewonnen hat, ist sicherlich auch zu Hause schlagbar.