München. . Erst das Eigentor mit der fragwürdigen PR-Aktion bei Facebook, nun folgt der nächste Social-Media-Hammer des deutschen Rekordmeisters Bayern München. Nach Informationen der Münchener TZ hat Bayern seinen Spielern ein Verbote für soziale Netzwerke erteilt.
Social Media und Bayern München kommen offenbar einfach nicht zusammen. Während andere Vereine Twitter, Facebook und Youtube als Chance nutzen, mit den Fans zu interagieren und sie über andere Kanäle zu informieren, entfernen sich die Macher von Bayern München immer mehr von den Communities im Internet.
Am Donnerstag entpuppte sich die lang geplante Facebook-Aktion der Münchener "The New FCB Star", bei der die Bayern-Fans in das Gewand eines Spielers schlüpfen können, als billiger PR-Gag. Die Kritik bei Facebook, Twitter und in den Kommentaren unter den Artikeln bei verschiedenen Portalen schlug noch bis Freitag hohe Wellen - nicht selten wurde von "einem Tiefpunkt der Außendarstellung" gesprochen. Bayerns Trainer Jupp Heynckes fand den Vorgang "'nicht so glücklich" und ruderte auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen den VfL Wolfsburg zurück. Der Rekordmeister sah sich sogar gezwungen, eine Entschuldigung zu verbreiten.
Twitter und Facebook-Verbot für die Bayern-Spieler
Doch ein Einlenken im Bereich "Social Media" sieht anders aus. Wie die TZ aus München erfahren haben will, hat Bayern München seinen Spielern vor der eigenen PR-Panne die Social-Media-Aktivitäten verboten. Laut Informationen der TZ haben die Bayern-Bosse nach den letzten Twitter-Eskapaden von Breno und Anatoli Timoschtschuk "ein grundsätzliches Verbot für die Spieler erlassen, private Fotos bei den sozialen Netzwerken Twitter oder Facebook zu veröffentlichen."
"Die Spieler wissen, dass sie das einschränken müssen", sagte Heynckes am Donnerstag im Bild-Interview. "Es geht auch nicht, dass man vor einem Spiel Fotos macht oder machen lässt – wie Timoschtschuk – und ins Netz stellt. Das sind Kinkerlitzchen, das ist unprofessionell."
Was in der Kabine geschieht, bleibt in der Kabine
Fortan dürfen private Fotos, sowie Bilder vom Vereinsgelände, zum Beispiel Umkleide, Fitnessraum oder Essensraum nicht mehr den Weg ins Internet finden, schreibt die TZ. Dies würde den Grundsatz verletzten: Was in der Kabine geschieht, bleibt in der Kabine. Außerdem dürfen die Bayern-Spieler offenbar am Spieltag ab 90 Minuten vor dem Anpfiff nichts mehr posten oder twittern. Während letzteres vielleicht noch Sinn macht, damit sich die Profis auf ihren Job konzentrieren können, sind die anderen Entscheidungen kaum zu verstehen. Der Fan, der seinen Idolen so nah wie möglich sein möchte, ist der Leidtragende.
Der FC Schalke 04 hat seinen Spielern nicht mit Sanktionen gedroht, sondern das Gespräch mit den Angestellten gesucht. "Wir haben unseren Spielern vermittelt, dass sie auch bei Facebook und Twitter Personen des öffentlichen Lebens sind", erklärte Pressesprecher Thomas Spiegel. "Und dass deshalb jede Äußerung von anderen Medien aufgegriffen werden kann." Facebook und Twitter halten weiter Einzug in die Bundesliga - und den einen oder anderen Verein stellt das immer noch vor große Probleme.