Essen. Rot-Weiss Essen ringt den FC Ingolstadt nieder und klettert durch den 2:0 (1:0)-Sieg auf Platz 14. Jakob Golz begeistert einen erfahrenen Kollegen.
Jakob Golz (26) nahm sich an diesem Nachmittag viel Zeit. Als letzter Spieler beider Mannschaften verließ der Torhüter des Fußball-Drittligisten Rot-Weiss Essen nach dem 2:0 (0:0)-Sieg am Samstag gegen den FC Ingolstadt den ramponierten Platz im Stadion an der Hafenstraße. Der 26-Jährige genoss den Heimdreier gegen den Aufstiegskandidaten in vollen Zügen. In den Katakomben warteten die Journalisten gespannt auf den Spieler dieses Spiels. Mit einigen überragenden Paraden zog er dem Aufstiegskandidaten aus Oberbayern den Zahn und polierte damit auch seine eigene Statistik auf.
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Golz und seine Kollegen hielten erst zum dritten Mal in dieser Saison die Null, für den RWE-Torhüter fühlte sich das wie ein Bonuspunkt an. „Es war erst das dritte Mal in dieser Saison, die letzten beiden Spielzeiten waren es jeweils neun Spiele. Das war extrem wichtig. Auch wenn der Gegner einige Chancen hatte, haben wir alles reingehauen. Ingolstadt hat eine enorme Körperlichkeit, das war nicht leicht zu verteidigen. Ein Sieg zu Null tut gut, das muss so weitergehen“, sagte er.
Rot-Weiss Essen: Jakob Golz ist wieder in Top-Form
Der dienstälteste RWE-Profi (Vertrag seit 2019) spielt eine sehr starke Rückrunde. Nach einer für seine Verhältnisse durchwachsenen Hinrunde ist Golz wieder in der Form des Vorjahres und sichert seiner Mannschaft mit Gala-Vorstellungen wie an diesem Samstag, als er in der zweiten Halbzeit mehrere Hochkaräter entschärfte, wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. „Es tut gut, wieder Spiele mit entscheiden zu können. Ich freue mich, wenn ich der Mannschaft helfen kann. Meine Vorderleute machen es mir leichter, weil ich weniger auf das Tor bekomme.“
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Ein großes Lob bekam Golz nach dem Spiel von seinem Teamkollegen Klaus Gjasula (35). Der erfahrene Winter-Zugang der Essener erkannte an, dass Golz die Mannschaft einige Male „gerettet“ habe. Von seinem neuen Kollegen zeigt sich der EM-Teilnehmer von 2024 begeistert. „Ich kannte ihn nicht wirklich vor meinem Wechsel. Seinen Papa schon, der hat mit meinem Bruder zusammengespielt. Er ist ein überragender Torwart, auch als Typ und Persönlichkeit. Seit ich hier bin, ist er der Fels in der Brandung.“
Rot-Weiss Essen siegt: Gjasula sieht es anders als Wittmann
Ähnlich wie Golz sah auch Gjasula ein ausgeglichenes Spiel zwischen zwei formstarken Mannschaften, die sich nicht viel schenkten. Ahmet Arlsan per Elfmeter (21.) und Julian Eitschberger (50.) machten den achten Essener Saisonsieg perfekt. Die Einschätzung von Ingolstadts Trainerin Sabrina Wittmann, die von einem „unverdienten“ RWE-Sieg sprach, konnte Gjasula nicht teilen. „Aus dem Spiel haben wir nicht viel zugelassen, es war eher ein Abnutzungskampf. Das Ergebnis geht meiner Meinung nach in Ordnung.“
Stolze 13 Punkte haben die Essener aus den letzten fünf Spielen geholt, der Lohn ist der Sprung auf Platz 14. RWE hat sich erstmals etwas Luft im Abstiegskampf verschaffen können. Die Belohnung für harte Arbeit, analysierte Gjasula. „Es ist kein Zufall. Wir sind eine richtige Einheit geworden, wird sind ekelhaft zu spielen, leiden zusammen, kämpfen um jeden Ball. Es war für uns wichtig, gegen eine top Mannschaft der Liga zu Null zu spielen.“
Rot-Weiss Essen: Mehrere Gründe für den Aufschwung
Auch Matchwinner Golz äußerte sich zur beeindruckenden Essener Serie. Er nannte Gründe für den Aufschwung an der Essener Hafenstraße, ehe er in der Kabine mit seinen Kollegen weiterfeiern konnte: „Es kommt einiges zusammen, das Quäntchen Spielglück, das wir in der Hinrunde nicht hatten, ist jetzt auf unserer Seite. Wir werden vom Trainerteam top auf die Gegner eingestellt. Wir wissen, worauf es ankommt, sind defensiv kompakter geworden und lassen in der Summe weniger zu. Es passt gerade.“