Essen. Die emotionale Partie zwischen Rot-Weiss Essen und dem FC Ingolstadt gipfelt in einer Rudelbildung, RWE-Trainer Koschinat ist mittendrin. Dass er Gelb sieht, kann er nicht verstehen.

Sabrina Wittmann wusste, was sie an der Hafenstraße erwarten würde: „Ich hab mir sagen lassen, dass es hier emotional wird, das wurde auch bestätigt“, meinte die Trainerin des FC Ingolstadt nach der 0:2-Niederlage ihrer Mannschaft bei Rot-Weiss Essen, bei der die Emotionen nicht nur auf den Rängen hochkochten. Auch zwischen den Bänken ging es zur Sache, Rot-Weiss-Trainer Uwe Koschinat war im regelmäßigen Austausch mit FCI-Sportdirektor Ivo Grlic (früher MSV Duisburg) und Trainerin Sabrina Wittmann.

+++ Kommentar: RWE: Die Zuschauerzahl gegen Ingolstadt ist sehr enttäuschend +++

Eine knappe Viertelstunde vor Schluss kam es zu einer großen Rudelbildung: Ingolstadts Keidel hatte RWE-Joker Mizuta abgeräumt. Der Essener blieb liegen, Keidel versuchte den Gegenspieler wieder hochzureißen und löste damit eine große Rudelbildung unmittelbar vor den Trainerbänken aus. Mittendrin war RWE-Trainer Uwe Koschinat, der erst auf Keidel zustürmte, dann mit FCI-Torjäger Grönning aneinandergeriet, der wiederum auf RWE-Torwarttrainer Manuel Lenz losgegangen war. Koschinat sah im Anschluss eine von mehreren Gelben Karten, was er mit großem Unverständnis zur Kenntnis nahm.

Rot-Weiss-Essen: Trainer Koschinat ärgert sich, dass er dazwischengegangen ist

Bei der Bewertung der Szene gingen die Ansichten von Wittmann und Koschinat deutlich auseinander. Wittmann fand: „Grundsätzlich würde ich sagen, dass die Schiedsrichter schnell mit Karten um sich geschmissen haben. In einer Situation, wo die Jungs aneinandergeraten, aber nichts Böses passiert, hätte man das mit mehr Feingefühl lösen können.“

Rot-Weiss Essen - FC Ingolstadt 04
Sebastian Grönning und RWE-Torwarttrainer Manuel Lenz geraten aneinander. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann
Rot-Weiss Essen - FC Ingolstadt 04
Engagiert an der Seitenlinie: Sabrina Wittmann hat aus dem FC Ingolstadt ein Spitzenteam gemacht. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

„Das sehe ich völlig anders“, antwortete Uwe Koschinat und beschrieb die Szene aus seiner Sicht - er habe nur geschlichtet: „Ich habe darauf gehofft, dass jemand vom FC Ingolstadt mir dafür dankt, dass ich verhindert habe, dass ihr bester Torjäger vom Platz fliegt. Das war schon sehr, sehr klar, was da passiert ist.“ Er habe dann wahrscheinlich Gelb gesehen, weil er das Feld betreten habe. „Es ist blöd von mir, dass ich ihn nicht lasse, dann wäre den Schiedsrichtern nichts anderes übrig geblieben. Das wäre nicht gut ausgegangen für den FCI.“

FCI-Trainerin Sabrina Wittmann: „Unverdienter“ Sieg für RWE

Sabrina Wittmann schmunzelte, wollte das aber „so stehen lassen“ - schon bei der Spielbewertung hatte sie eine andere Sicht der Dinge als einige Essener. Während RWE-Mittelfeldspieler Klaus Gjasula fand, der Sieg gehe in Ordnung, sprach Wittmann von einem „unverdienten“ Sieg. RWE sei glücklich in Führung gegangen, es sei oft ein Spiel auf ein Tor gewesen.

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Hier war Koschinat näher bei seiner Kollegin, machte der Ingolstädter Mannschaft auch Komplimente: „Das Spiel hat mir vorher Kopfzerbrechen bereitet.“ Teilweise sei es ein Spiel „Ingolstadt gegen Golz gewesen“ - die Paraden des Torwarts verhinderten, dass RWE zurück ins Spiel kam. Aber nach der Rudelbildung bekam Ingolstadt auch kaum noch Chancen, am Ende konnte der RWE-Trainer sich mit seiner Mannschaft für einen leidenschaftlichen Auftritt und vor allem drei Punkte von den Fans feiern lassen konnte.

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