Essen. Der Ex-Finanzvorstand von RWE leistet dem RWO-Vorsitzenden Marcus Uhlig einen „Freundschaftsdienst“ und steht den Kleeblättern beratend zur Seite.
Fußball-Regionalligist Rot-Weiß Oberhausen macht Ernst in Sachen Professionalisierung und bündelt alle möglichen Kräfte. Gut zwei Wochen, nachdem Marcus Uhlig, ehemals Vorstandsvorsitzender von Rot-Weiss Essen, das Amt beim Nachbarn Rot-Weiß Oberhausen übernommen hat, holte er einen alten Weggefährten von der Hafenstraße mit ins Boot, was aber für die meisten keine große Überraschung darstellt: Sascha Peljhan steht den Kleeblättern in Sachen Finanzen und Merchandising mit Rat und Tat zur Seite. Ehrenamtlich, versteht sich.
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Peljhan, noch immer glühender RWE-Fan, Ex-Sponsor und Ex-Finanzvorstand, hatte sich zuletzt die Ligaspiele der Oberhausener gegen Wuppertal (3:2) und in Duisburg (2:0) angeschaut und will nun dabei mithelfen, dass der Nachbar in absehbarer Zeit das Fernziel 3. Liga erreichen kann.
Früher Rot-Weiss Essen, jetzt RWO: Uhlig und Peljhan wieder vereint
Bis dahin ist allerdings noch viel Aufbauarbeit von Nöten: „Wir haben hier in Oberhausen noch viel weites Feld vor uns, was es zu bestellen gilt. Und ich freue mich sehr, wieder mit Sascha im Fußball zusammen zu arbeiten. Es ist kein Geheimnis, dass uns dies bereits in der Vergangenheit sehr erfolgreich und vertrauensvoll gelungen ist“, lässt sich Uhlig in diesem Zusammenhang gerne zitieren.
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Und gerne weist er in diesem Zusammenhang auf die Erfolgsgeschichte des Duos hin: „Als wir bei RWE die Arbeit aufnahmen, war das im Fanshop noch alles sehr überschaubar, wir hatten damals im Merchandising einen Umsatz von 300.000 Euro - am Ende waren es knapp zwei Millionen“, so Uhlig. Da ist also auch beim Malocherklub von der Emscher noch eine Menge Luft nach oben.
Aber zuerst wird sich Peljhan in das Finanzsystem beim Nachbarn einarbeiten: „Ich werde mir hier in den nächsten Wochen erst einmal einen Überblick verschaffen, in Oberhausen ist alles eine Spur kleiner, der Etat ist an der Landwehr etwa ein Sechstel von dem an der Hafenstraße.“ Und hier wurde lange mit einfachen Mitteln gearbeitet: Noch bis vor kurzer Zeit wurden die Arbeit auf der Geschäftsstelle noch mit der Schreibmaschine erledigt...
Im Merchandising werden die alten Naketano-Kanäle genutzt
Genau das richtige Arbeitsfeld für den 47jährigen, erfolgreichen Unternehmer, der Dinge gerne von Grund auf mit aufbaut und die Basis legen kann. Wenn der Essener sich durch das Finanzsystem gearbeitet hat, wird er sich ums Merchandising kümmern. Natürlich wird sich der Naketano-Gründer dabei der alten Produktions- und Vertriebskanäle bedienen und auch die Qualität der angebotenen Produkte auf eine andere Stufe heben; so, wie es an der Hafenstraße auch der Fall war.
„Seine Expertise aus der Modewelt wird uns sicherlich dabei behilflich sein, Synergie-Effekte zu schaffen“, ist der neue RWO-Boss überzeugt, der auch in diesem Geschäftsfeld von einer „360 Grad-Bewegung“ spricht. Vielleicht bekommt ja dann auch das RWO-Maskottchen „Underdog“ eine neues edles Beinkleid verpasst. Bei allem Eifer, mit dem Sascha Peljhan beim Regionalliga-Zweiten an die Aufgabe geht, eines steht für ihn auf jeden Fall fest: „Ich habe klar gemacht, dass ich dort aber nie ein offizielles Amt übernehmen werde. Ich bin kein Politiker, sondern Unternehmer, das ist mir in meiner RWE-Zeit klar geworden“, betont er. Seine Mitarbeit ist nicht zeitlich begrenzt - Ende offen.
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Und dass sein rot-weisses Fanherz mit der neuen Arbeit nicht aufgehört hat, für den „richtigen“ Klub zu pochen, ist auch klar. Schon jetzt denkt er mit einigem Bauchgrummeln an das Niederrhein-Pokal-Halbfinale im März zwischen RWO und RWE: „Ich weiß noch nicht, ob ich da wirklich dabei sein will“, lässt sich Peljhan das Live-Erlebnis offen.
Eine andere Sache will sich der heutige Immobilien-Unternehmer vorher gar nicht ausmalen: Sollte RWE den bitteren Gang in die Regionalliga zum Saisonende antreten müssen und den Wiederaufstieg anpeilen, wäre RWO einer der schärfsten Konkurrenten um den einen Platz, der zum Aufstieg berechtigt - es sei denn, die Oberhausener fangen die Duisburger im Kampf um die Meisterschaft noch in dieser Saison ab.
Uhlig will ein Liga-Wiedersehen RWE - RWO erst in 3. Liga
Marcus Uhlig ist da ganz Berufs-Optimist und hofft: „Rot-Weiss Essen und Rot-Weiß Oberhausen sollen sich bitteschön erst in der Dritten Liga wiedersehen.“ Wofür er von beiden Klubs sicherlich keinen Widerspruch erntet.
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