Essen. Jakob Golz gehört zu den besten Torhütern der 3. Liga. Rot-Weiss Essen würde ihn gerne behalten, der 26-Jährige lässt die Sportchefs aber warten.

Es bleibt eine schwere Aufgabe für die sportlichen Verantwortlichen des Fußball-Drittligisten Rot-Weiss Essen, seine Leistungsträger zu behalten. Im vergangenen Sommer verlor RWE eine komplette Achse, die Folgen des ungewollten Kaderumbruchs spüren die Essener in dieser bisher enttäuschenden Saison. Das Team von Trainer Christoph Dabrowski steht nach 16 Spielen auf einem Abstiegsplatz, es ist schon längst eine unruhige Spielzeit.

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Einen erneuten Umbruch möchte RWE vermeiden, sollte es mit dem Klassenerhalt klappen. Der eine oder andere Leistungsträger wird die Hafenstraße aber dennoch mit hoher Wahrscheinlichkeit verlassen, dieses Problem hat der Verein in der 3. Liga nicht exklusiv. Zu den Spielern, die RWE gerne über die Saison hinaus behalten möchte, zählt Torwart Jakob Golz (26).

Rot-Weiss Essen: Jakob Golz kam 2019 mit Christian Titz

Seit 2019 spielt der Sohn von HSV-Legende Richard Golz an der Essener Hafenstraße, Ex-Trainer Christian Titz hatte ihn aus Hamburg mit nach Essen gebracht. Der 1,87 Meter Schlussmann setzte sich im Ruhrgebiet durch. Aus dem jungen Ersatztorwart wurde ein Leistungsträger bei RWE. Inzwischen zählt Golz zu den besten Torhütern der 3. Liga. Das hat die Konkurrenz registriert.

Seinen im Sommer auslaufenden Vertrag konnten die RWE-Verantwortlichen mit dem Torhüter noch nicht verlängern. Nach Informationen dieser Redaktion sondiert Golz mit seinem Berater den Markt. Erst im neuen Jahr ist die Spielerseite für Gespräche bereit, dann wohl auch mit anderen Klubs.

Rot-Weiss Essen und Jakob Golz: „Es gab Bemühungen“

Marcus Steegmann, Sportdirektor Profifußball bei RWE, hat sich im Interview mit dieser Redaktion zur Personalie Golz geäußert. Mehrere Versuche, den dienstältesten Essener Spieler zu konkreten Gesprächen an den Verhandlungstisch zu bekommen, sind nach Informationen dieser Redaktion gescheitert. „Selbstverständlich gab es Bemühungen, auch schon frühzeitig, den Vertrag zu verlängern“, versichert Steegmann. „Jakob ist seit fünf Jahren bei Rot-Weiss Essen. Er hat sich vom Ersatztorwart zum Stammtorwart und einem Leistungsträger entwickelt. Natürlich kann das Begehrlichkeiten wecken. Das ist der Stand“

Jakob Golz steht seit fünf Jahren im Tor von Rot-Weiss Essen. Es könnte seine letzte RWE-Saison sein.
Jakob Golz steht seit fünf Jahren im Tor von Rot-Weiss Essen. Es könnte seine letzte RWE-Saison sein. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

Entscheidend für die Essener wird sein, welche Alternativen Golz haben wird. Im vergangenen Sommer gab es Interesse aus den Niederlanden am gebürtigen Hamburger. Der FC Groningen klopfte an. Sein Berater Stefan Scharrenweber hatte gegenüber dieser Redaktion erklärt: „Wir können bestätigen, dass es Anfragen und ein konkretes Angebot für Jakob Golz gab.“

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    In dieser Saison kann auch Golz noch nicht an die starken Leistungen der letzten Spielzeit anknüpfen. Der 26-Jährige pariert im Schnitt weniger Schüsse, die auf sein Tor kommen, als im letzten Jahr. Grobe Patzer leistet sich Golz nicht, er hält jedoch weniger der sogenannten Unhaltbaren. Nichtsdestotrotz bringt er das Potential mit, um die Chance in einer höheren Spielklasse zu erhalten.

    Rot-Weiss Essen: Felix Wienand könnte Jakob Golz ersetzen

    Sollte Golz im Sommer gehen, stünde ein möglicher Ersatz bereits bereit. Ersatztorwart Felix Wienand (22), der gegen 1860 München wie schon in Saarbrücken mit einem Nasenbeinbruch ausfällt, machte zuletzt im Niederrheinpokal positiv auf sich aufmerksam. Im Sommer 2022 kam der talentierte Schlussmann von der U23 des FC Schalke 04 nach Essen, um als zweiter Mann hinter Golz zu reifen. Ihm wird zugetraut, die Rolle als Stammtorwart zu übernehmen Da auch sein Vertrag am Saisonende ausläuft, benötigt Rot-Weiss Essen im Fall Golz schnellstmöglich Planungssicherheit. Andernfalls läuft RWE Gefahr, beide Torhüter zu verlieren.

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