Saarbrücken. Fans von Rot-Weiss Essen sorgen in Saarbrücken fast für einen Abbruch. Eine harte Strafe kommt auf den Klub zu, RWE-Vorstand Rang äußert sich.
Es war ein schwarzer Sonntag für den Fußball-Drittligisten Rot-Weiss Essen. In der 3. Liga kassierte RWE eine 0:1-Niederlage beim 1. FC Saarbrücken und rutschte auf einen Abstiegsplatz ab. Auf den Rängen im Ludwigsparkstadion spielten sich skandalöse Szenen ab, die wohl ein bitteres und sehr teures Nachspiel für den Revierklub haben werden.
Die Partie in Saarbrücken stand ab der 61. Minute kurz vor dem Abbruch, da aus dem RWE-Fanblock Leuchtraketen in die Saarbrücker Zuschauerränge gefeuert wurden. Für rund zehn Minuten wurde das Spiel unterbrochen und letztlich zu Ende gebracht. Der angerichtete Schaden war dennoch enorm.
Rot-Weiss Essen: Vorstand Alexander Rang äußert sich zu Fan-Eklat
Nach der Begegnung bezog ein enttäuschter Alexander Rang Stellung zu den Vorfällen in Saarbrücken. Der RWE-Vorstand verurteilte die Aktion.
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Alexander Rang, es war lange ruhig um die Fans von Rot-Weiss Essen. Nun gab es diesen Vorfall in Saarbrücken. Wie bewerten Sie das Fehlverhalten einiger Anhänger?
Grundsätzlich sind wir natürlich nicht glücklich über diese Situation. Was unser Trainer zum Ausdruck gebracht hat, stimmt absolut. Die Fans sind unser Faustpfand und ein ganz wesentlicher Teil des Vereins. Was wir aber brauchen, sind positive Emotionen und nicht sowas, was wir heute gesehen haben.
Es wurden Raketen in Richtung der Zuschauerränge abgefeuert. Das hat heute eine neue Dimension erreicht, da hört der Spaß doch auf, oder?
Da sind wir alle einer Meinung. Dass so etwas nicht zum Fußball gehört, haben wir zum Ausdruck gebracht. Wir glauben aber auch, dass es eine Ausnahmesituation ist, die wir zunächst aufarbeiten müssen. Wir werden prüfen, was die Ursachen und Gründe dafür sind und wer dafür verantwortlich ist. Das spiegelt nicht unsere Fanszene wider. Es ist lange nichts passiert. Heute war es ohne Frage drüber, das werden wir aufarbeiten und hoffen auf einen positiven Support im nächsten Heimspiel.
Ärger in Saarbrücken: Rot-Weiss Essen muss mit harter Strafe rechnen
Welche Sanktionen erwarten Sie nach diesem Vorfall. Drohen RWE auch andere Dinge als eine Geldstrafe?
Natürlich haben wir darüber nachgedacht. Aber grundsätzlich möchten wir uns zu einem schwebenden Verfahren nicht äußern. Wir gehen natürlich davon aus, dass es ihm Rahmen des normalen Strafenkatalogs eine Sanktion dafür geben wird. Das werden wir abwarten und verhandeln.
Nach dem Spiel haben sich die Spieler für den Support bedankt. Ging es darum, um für Deeskalation zu sorgen?
Unsere Fans und der Großteil der Fans, die heute hier waren, gehören zum Verein und sind wichtig für uns. Die Mannschaft braucht den positiven Support, insbesondere in dieser schwierigen Situation, in der wir gerade stecken. Wir sind dankbar und froh für die Leute, die uns begleiten und positiv supporten. Auf der anderen Seite ging es auch um ein klares Signal, um deeskalierend zu wirken und dafür zu sorgen, dass alles in vernünftigen Bahnen zu Ende geht. Wir stehen zu den Fans, die Fans zu uns. Das ist eine wechselseitige Beziehung, die den Verein Rot-Weiss Essen ausmacht. Insofern bedanken wir uns. Auch wenn es heute nicht schön war, bildet das nicht den normalen RWE-Fan ab. Es waren einige wenige.