Essen. Rot-Weiss Essens Sturm-Hoffnung Leonardo Vonic hat nur noch eine Jokerrolle. Auch in Dresden sitzt er auf der Bank. Der Trainer äußert sich klar.
- Rot-Weiss Essen setzt in der 3. Liga auf die Stürmer Leonardo Vonic und Manuel Wintzheimer. Die Formkurve zeigt nur bei einem Angreifer nach oben.
- Vonic hat seinen Stammplatz an Wintzheimer verloren, auch in Dresden sitzt der junge Kroate auf der Bank.
- RWE-Trainer Christoph Dabrowski will von Vonic mehr Einsatz im Training sehen, macht ihm aber auch Hoffnung.
Über die Mittelstürmer-Position wird beim Fußball-Drittligisten Rot-Weiss Essen seit Monaten intensiv und kontrovers diskutiert. Kritiker werfen den RWE-Kaderplanern vor, in diesem Sommer einen Angreifer zu wenig verpflichtet zu haben. Mit dem jungen Leonardo Vonic (21) und der zweitligaerfahrenen Leihgabe Manuel Wintzheimer (25) gingen die Essener in die Saison. Moussa Doumbouya (26) sollte sich einen neuen Verein suchen, aufgrund einer Leistenoperation scheiterte ein Wechsel, mindestens bis zum Winter wird der Angreifer zum RWE-Kader gehören.
Die Hoffnungen der Essener Verantwortlichen liegen auf Vonic und Wintzheimer. Vor dem zehnten Saisonspiel am Sonntag (13:30 Uhr, MDR/MagentaSport) bei Dynamo Dresden zeigen die Formkurven der beiden Stürmer in unterschiedliche Richtungen. Wintzheimer, der für ein Jahr vom Zweitligisten 1. FC Nürnberg ausgeliehen wurde, hat Vonic aus der Startelf der Essener verdrängt. Im Niederrheinpokal in Hilden gelang Wintzheimer sein erstes Pflichtspieltor, in der Liga überzeugte er zuletzt beim 2:1 gegen Viktoria Köln mit zwei Torbeteiligungen.
Rot-Weiss Essen: Manuel Wintzheimer macht Fortschritte
In Essen soll das frühere Top-Talent des FC Bayern München wieder zu alter Stärke finden, nachdem Wintzheimer die Erwartungen bei seiner letzten Leihstation in Bielefeld nicht erfüllen konnte. RWE-Trainer Christoph Dabrowski sieht den 25-Jährigen auf einem guten Weg. „Manuel gibt der Mannschaft wichtige Impulse. Er hat sicher noch Luft nach oben, aber wenn er einen Rhythmus hat, wird es Woche für Woche besser.“
Seinen Rhythmus hat Vonic nach einem für ihn vielversprechenden Saisonstart verloren. In den ersten beiden Partien traf der Kroate, danach verließ ihn aber sein Glück. Vonic ist seit dem zweiten Spieltag torlos und verlor nach dem Heimspiel gegen Wehen Wiesbaden seinen Stammplatz als einzige Essener Sturmspitze. Vom Eigengewächs des 1. FC Nürnberg hat sich die sportliche RWE-Führung eine weitere Steigerung nach einem vielversprechenden ersten Profijahr erhofft. In seiner ersten Drittliga-Spielzeit gelangen ihm 15 Scorerpunkte (neun Tore, sechs Vorlagen).
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Die Essener halten viel von Vonic, der an der Hafenstraße bis 2026 unter Vertrag steht. Er ist ein moderner, spielstarker Stürmer, der häufig zu gefährlichen Abschlüssen kommt, diese aktuell aber nicht verwerten kann. Diese Qualität weiß auch sein Trainer zu schätzen, in Sachen Einstellung sieht Dabrowski aber noch Luft nach oben beim jungen Kroaten. Im April dieses Jahres hatte er ihn für seine Trainingsleistungen kritisiert, vor dem Spiel in Dresden nahm Dabrowski den talentierten Angreifer erneut in die Pflicht. „Leo ist aktuell etwas hinten dran. Fakt ist, der er im Training auf sich aufmerksam machen und sich anbieten muss. Das ist immer wieder das Thema, aber nicht nur für Leo, sondern für alle anderen Jungs, die aktuell nicht von Anfang an spielen. Sie müssen ihre Rolle so einnehmen, dass sie ein maximale Unterstützung für die Mannschaft darstellen und im Training alles dafür tun, um wieder in der Startelf zu stehen. Das ist unsere Erwartungshaltung.“
Rot-Weiss Essen: Vonic auch in Dresden nur auf der Bank
Aussichtslos ist die Lage für den Stürmer nicht. An Wintzheimer kommt Vonic derzeit nicht vorbei, gegen Viktoria Köln stellte Dabrowski in der zweiten Halbzeit auf ein offensiveres System mit zwei Stürmern um und war damit erfolgreich. Vor dem Dresden-Spiel machte der RWE-Trainer Vonic Hoffnung, dass dies auch eine Option für den Beginn eines Spiels sei. „Es kommt auch auf die Konstellation an, denn es ist durchaus möglich, mit zwei Spitzen zu spielen. Das kann sehr schnell gehen.“
In Dresden hat sich Dabrowski aber erneut gegen Leonardo Vonic entschieden. Der RWE-Stürmer sitzt wieder nur auf der Bank und wird den Rat des Trainers in den nächsten Wochen befolgen müssen, um wieder in der Startelf zu stehen.