Hilden. Anhänger von Fortuna Düsseldorf und Rot-Weiss Essen gerieten beim Niederrheinpokal-Spiel aneinander. Polizei war überrascht und holte viele Kräfte hinzu.
- Nach dem Niederrheinpokal-Spiel von Rot-Weiss Essen in Hilden gab es Fan-Auseinandersetzungen
- Fans von Fortuna Düsseldorf suchten den Kontakt mit RWE-Fans
- Die Polizei holte viele Einsatzkräfte herbei, es gibt drei Verletzte
Das Spiel im Niederrheinpokal war gerade beendet - da gingen die Blicke der Zuschauer auf einmal in die Richtung hinter einem der beiden Tore. Dort gerieten Anhänger von Rot-Weiss Essen mit Fans von Fortuna Düsseldorf aneinander, die offenbar die Nähe nach Hilden genutzt haben, um am spielfreien Wochenende vor Ort zu sein. RWE trat am Samstagnachmittag im Achtelfinale beim ambitionierten Oberligisten VfB Hilden an und zog nach einem knappen 2:0-Sieg ins Viertelfinale des Niederrheinpokals ein.
Das Sportliche geriet aber zunächst nach Abpfiff in den Hintergrund, weil sich RWE- und Fortuna-Anhänger Auseinandersetzungen lieferten. Einen kürzeren Schlagabtausch hat es gegeben, Ordner und heraneilende RWE-Profis verhinderten eine intensivere körperliche Auseinandersetzung. „Nach gegenseitigen Provokationen hatten mehrere Fans einen Bauzaun umgestürzt, schlugen aufeinander ein und warfen Gegenstände“, berichtet die Polizei Mettmann.
Rot-Weiss Essen: Fans randalieren, RWE-Spieler schlichten
Einige Spieler von Rot-Weiss Essen liefen schnell zum Ort des Geschehens hinter einem der Tore und versuchten ihre Fans zu beruhigen. Tobias Kraulich und Michael Schultz waren zuerst mittendrin im Tumult. Die Polizei war kurz danach da, es gab einen Einsatz von Pfefferspray und Polizisten mit vier Hunden marschierten auf. Erst so konnten die Gruppen getrennt werden.
Die Polizei Mettmann bestätigte gegenüber unserer Redaktion, dass es von Hildener Seite ruhig gewesen sei und sich Fortuna-Fans versucht hätten, unter die RWE-Fans zu mischen. Nach mündlichen Provokationen habe es Auseinandersetzungen gegeben, auch „Mobiliar“ sei geworfen worden. Laut Polizei waren insgesamt etwa 500 Gästefans vor Ort, an den Auseinandersetzungen seien nach aktuellem Stand rund 50 Fans beteiligt gewesen.
Die Polizei wurde von der Eskalation überrascht - bei der Sicherheitsbesprechung vor dem Spiel sei diese Lage nicht absehbar gewesen, erklärte Polizeisprecherin Isabelle Rust. Die Security vor Ort habe eingegriffen, dann die Polizei. Aufgrund der Situation forderte die Polizei auch Einsatzkräfte aus anderen Städten an: Beamte aus Duisburg und Köln unterstützen die Polizei vor Ort, der Polizei-Hubschrauber wurde aus Dortmund angefordert.
VfB Hilden - Rot-Weiss Essen: Schlägerei vor dem Stadion fortgesetzt
Vor dem Stadion setzten sich die Auseinandersetzungen dann fort. Die Polizei war zu diesem Zeitpunkt mit einem massiven Aufgebot zur Stelle und sperrte die Straße vor dem Stadion am Bandsbusch ab. Die Polizei setzte dann den Hubschrauber ein, um den Überblick zu behalten.
Stand 18 Uhr sprach die Polizei von drei Leichtverletzten, davon zwei Polizisten - das sei aber nur die offizielle Zahl. Man habe mehr Verletzte wahrgenommen. Es seien mehrere Strafverfahren wegen Körperverletzung und Landfriedensbruchs eingeleitet worden, auch eine wegen Diebstahls. Die Ermittler werten aktuell Video-Material aus. Auch zwei Stunden nach Abpfiff lief der Einsatz noch - die Polizei gab „Raumschutz“ rund ums Stadion, die Essener und Düsseldorfer Fans waren jeweils wieder auf dem Heimweg. Die Bundespolizei sei über die Abreisewege informiert.
Die Polizei bittet Zeuginnen und Zeugen, die Angaben zu dem Tatgeschehen machen können, sich bei der Polizeiwache in Hilden unter der Telefonnummer 02103 898-6410 zu melden.
Rot-Weiss Essen in Hilden: Kaum Polizei-Präsenz im Stadion
Warum es kaum Polizei-Präsenz im Stadion gab, wird in der Nachbesprechung sicher ein Thema sein. Eine Fantrennung konnte in Hilden ebenfalls nicht gewährleistet werden. Das dürfte den größeren Vereinen im Niederrheinpokal bei künftigen Diskussionen über den Ort der Austragung wohl als passendes Beispiel dienen.
Rot-Weiss Essen hat die Szenen nach dem Abpfiff zur Kenntnis genommen, wollte sich zu den Tumulten aber nicht äußern.
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