Essen. Bei Rot-Weiss Essen hat es einen Wechsel an der Spitze des Aufsichtsrates gegeben. Spätestens 2025 wird André Helf ganz ausscheiden.

Es herrschte am Freitagmorgen reges Treiben auf der Geschätsstelle von Rot-Weiss Essen. Denn der Fußball-Drittligist hatte etwas Wichtiges zu vermelden. Bevor der Klub ab 11 Uhr die Presse informierte, wurden in den Räumlichkeiten an der Welkerhude die Vereinsmitarbeiter darüber unterrichtet, dass es einen Wechsel an der Spitze des Aufsichtsrates gegeben hat. Der langjährige Aufsichtsratsvorsitzende Dr. André Helf hat seinen Posten am Abend zuvor an Dr. Lothar Oelert (64) übergeben. Innerhalb des Kontrollgremiums hatte es eine ordnungsgemäße Wahl gegeben.

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Somit hat sich RWE in diesem Jahr an der Vereinsspitze komplett neu aufgestellt. In Marc-Nicolai Pfeifer und Alexander Rang gibt es bereits zwei neue Vorstände. Nun folgt eine entscheidende personelle Veränderung im Aufsichtsrat.

Helf-Rückzug stand bei Rot-Weiss Essen schon länger im Raum

Überraschend ist der freiwillige Rückzug von Helf aber nicht. Diese Redaktion hatte schon im Mai darüber berichtet, dass der erfahrene Manager für die nächsten Aufsichtsrats-Wahlen im September 2025 nicht mehr zur Verfügung stehen wird. Auch eine vorzeitige Aufgabe seines Postens stand damals schon im Raum. Gegenüber dieser Zeitung hatte der Wahl-Düsseldorfer im Mai betont: „Es ist kein Geheimnis, dass ich eigentlich schon die letzte Legislaturperiode nicht mehr machen wollte. Diese wird nun meine letzte sein.“

André Helf ist nicht mehr Aufsichtsratsvorsitzender bei Rot-Weiss Essen. Dem Klub bleibt er aber noch ein Jahr erhalten.
André Helf ist nicht mehr Aufsichtsratsvorsitzender bei Rot-Weiss Essen. Dem Klub bleibt er aber noch ein Jahr erhalten. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Helf, der den Posten des Aufsichtsratsvorsitzenden bei RWE in den letzten acht Jahren bekleidet hat, wird seinen Platz an der Spitze des Gremiums ab sofort räumen, dem Traditionsklub von der Hafenstraße werde er als Mitglied des Aufsichtsrates noch bis zum kommenden Jahr erhalten bleiben. Ursächlich für seinen vorzeitigen Rückzug seien berufliche Verpflichtungen in seinem Job als CEO der international tätigen Collection Business Center Gruppe. „Vor längerer Zeit hat André das Gespräch gesucht, weil er auch vermehrt im Ausland tätig ist und den Aufwand so nicht stemmen kann“, erklärt sein Nachfolger Lothar Oelert.

Rot-Weiss Essen: Beruf zwang Helf zum Rückzug

Der 64-Jährige ist seit 2007 Mitglied des Aufsrichtsrates bei Rot-Weiss Essen. Nun hat er sich bereit erklärt, in die erste Reihe zu rücken. Seine Beweggründe erläuterte er am Freitag: „André Helf fragte mich, ob ich den Vorsitz übernehmen könnte. Wir haben das dann strukturiert vorbereitet, um auch Kontinuität zu wahren. André wird im Aufsichtsrat bleiben, es wurde nur der Staffelstab übergeben. Wir hatten am Donnerstag eine gute Runde mit einem einstimmigen Ergebnis. Wir haben in der Konstellation schon einige Dinge bewegt, wir haben auch noch einige Sachen vor. Die Prämisse, die über allem steht, ist das wirtschaftliche Handeln.“

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Oelert ist gelernter Diplom-Ingenieur und war viele Jahre beim großen Energie Versorger RWE tätig. Als neuer Aufsichtsratsvorsitzender von Rot-Weiss Essen hat er sich ehrgeizige Ziele gesteckt, wie er am Freitag erklärt: „Die Ziele liegen auf der Hand. Wir sind auf einem guten Weg, wollen uns weiter entwickeln. Wir haben Fernziele, der Aufstieg von der 4. in die 3. Liga hat schon Spaß gemacht. Ich hätte kein Problem damit, noch einen Aufstieg zu feiern. Der Kurs ist klar: Der Verein muss entwickelt werden, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, den nächsten Schritt zu tun.“

André Helf hat seinen Vorsitz im Aufsichtsrat bei Rot-Weiss Essen abgegeben.
André Helf hat seinen Vorsitz im Aufsichtsrat bei Rot-Weiss Essen abgegeben. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Rot-Weiss Essen: Oelert will in die 2. Bundesliga

Als kurzfristiges Einspringen soll die Übernahme des Aufsichtsratsvorsitzes nicht verstanden werden. Oelert werde sich auch nach der laufenden Legislaturperiode im kommenden Jahr wieder zur Wahl stellen. Sein Vorgänger ist davon überzeugt, dass RWE die richtige Wahl getroffen hat. Helf, der den Klub in den nächsten Monaten weiter unterstützen werde, sagte: „Ich bin sicher, dass er die Aufgabe sehr gut meistern wird. Ich bleibe im Aufsichtsrat, um bei Fragen zur Verfügung zu stehen, zum Beispiel beim Thema Stadionausbau. Ich würde dann zum Ende der Legislaturperiode aussteigen, eventuell früher, wenn die Kollegen das wünschen.“

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