Uralt-Ultra-Präsident setzt Vertrauen in das Team und erkennt auch Vertrauensbeweis der anderen Fans. Und er glaubt fest an Steigerungspotenzial.
Wer eins-null führt, der stets verliert. Manchmal stimmt’s. Rot-Weiss Essen bewies das Gegenteil. Ein Tor reichte aus, um den Wuppertaler SV zu bezwingen. Es hätten locker mehr Tore für RWE fallen können, ja müssen, doch selbst größte Einschussmöglichkeiten wurden locker vergeben. Vor allen Dingen in den zweiten 45 Minuten. Oder waren einige Spieler zu verkrampft, unterschwellig verunsichert?
Eine Frage, für Mentaltrainer/Innen geradezu maßgeschneidert. Clara Fabry, übernehmen Sie! RWE gab nach dem Straelen-Desaster mit einem engagierten Auftritt die richtige Antwort. Die Hereinnahme von José-Enrique Rios Alonso erwies sich als kluger Schachzug von Coach Neidhart. Der Ex-Stuttgarter darf sich ohne Gegenstimme als „Man of the Match“ fühlen.
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Rot-Weiss Essen wird sich noch steigern
Schnell, zweikampfstark und abgeklärt gab er der Abwehr den nötigen Rückhalt. Der junge Mann macht Hoffnung. Auffällig, dass neben Alonso mit Luca Dürholtz lediglich zwei Neuzugänge in der Startelf standen. Essens neue Nummer sieben ist wie das gesamte Team noch längst nicht bei 100 Prozent, doch bin ich felsenfest davon überzeugt, dass er sich von Spiel zu Spiel steigern wird. Wer bei Bayer Leverkusen diverse Jugendmannschaften durchlaufen hat, der kann mit dem Knicker umgehen. Luca wird auf jeden Fall erfolgreicher und wirkungsvoller für RWE sein, als die gleichnamige App für die Corona-Nachverfolgung.
Übrigens, auch Cedric Harenbrock stammt aus der Talentschmiede des Werk-Club. Das kleine Formtief derzeit wird unser Blondschopf bald schon hinter sich lassen. Der Gastgeber zeigte sich als fairer Verlierer, erkannte den Sieg der „Roten“ neidlos an. Das Zuschauerinteresse hielt sich in Grenzen. Lediglich 4140 Eintrittskarten wurden an Frau und Mann gebracht. Der Essener Block war mit 1000 Fans auch nur spärlich gefüllt und das lag nicht nur am Boykott der sogenannten aktiven Fan-Szene.
In Zeiten von Corona gibt es keine Selbstläufer
Arbeitslos und kein Geld im Portmonee, so ist der RWE - das war mal. In Zeiten von Corona gibt es keine Selbstläufer mehr. Derbystimmung kam nur selten auf. Die Fans, mich eingeschlossen, verharrten überwiegend im Beobachtermodus. Erst zum Ende der Partie hin, feuerten sie ihre Mannschaft an, so, als ob sie den Sieg in den Händen festhalten wollten.
Die Vereinsverantwortlichen werben unentwegt um Vertrauen in ihre Arbeit. Ich denke, weit über 5000 Dauerkarten sind ein enormer Vertrauensbeweis. Chef-Organisator Damian Jamro teilte mir soeben die genaue Anzahl der bisher an Frau und Mann gebrachten Saisontickets mit, es sind 5476! Wenn ich jetzt noch die Namen übermittelt bekäme, Damian....
Der Leidgeplagte und all seine Kollegen und Kolleginnen auf der Geschäftsstelle wie im Fan-Shop werden derzeit mit Arbeit überschüttet. Selbst Sherpas und Unterwasser-Holzfäller lehnen Jobangebote bei RWE dankend ab. Zu anstrengend. Andererseits, wenn die Mannschaft keine Erfolge einfährt, kann es auch schnell ruhig, zu ruhig an der Hafenstraße 97A werden. Sicherlich auch nicht im Sinne des Erfinders.
Sonntag ist wieder Showtime an der Hafenstraße
Es kann nicht nur einen geben, einen Felix. In Essen gibt es aktuell noch zwei. Einer davon ist Felix Heim. Zwei weitere Felixe sind hier nicht glücklich geworden. Felix Backszat ist mittlerweile in Wuppertal Kapitän und Felix Schlüsselburg wechselte diese Woche zum SV Lippstadt. Ein Leihgeschäft, was Sinn macht. Wer weiß, vielleicht geht er einen ähnlichen Weg wie Felix Herzenbruch, der zunächst an RWO ausgeliehen wurde, um dann bei RWE sein Glück zu finden.
Wir Fans wissen was wir an ihm haben. Der Grillmeister ist keine Bratwurst, obwohl er gerne eine oder zwei isst. Zur richtigen Zeit an richtiger Stelle sein, darauf kommt’s an.
Sonntag heißt es wieder Showtime im Stadion Essen. Fortuna Köln, mehr als nur ein Geheimtipp in Sachen Aufstieg, gibt sich die Ehre. Ein harter Brocken. Respekt ist angebracht, wie vor jedem Gegner in dieser Liga, davon können die Kölner Südstädter auch ein Lied singen. Mehr als ein Punkt sprang gegen RW Ahlen nicht heraus. Also, Bangemachen gilt nicht. 250 Gästefans sind zugelassen. Über 7000 RWE-Fans werden am Ende ausgelassen feiern. So in etwa stelle ich mir das vor.
Bis Sonntag, der Happo
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