Wuppertal. Rot-Weiss Essen feiert einen wichtigen Sieg in der Regionalliga. Im Derby gegen den Wuppertaler SV gewinnt RWE knapp mit 1:0.

Rot-Weiss Essen ist wieder in der Spur: Mit dem wichtigen 1:0 (1:0)-Sieg beim Erzrivalen Wuppertaler SV nahm das Team von Trainer Neidhart erst einmal wieder Druck vom Kessel und kann sich in Ruhe auf die Heimpartie am Sonntag (14 Uhr) gegen Aufstiegskonkurrent Fortuna Köln vorbereiten.

RWE-Trainer Christian Neidhart hatte nach der 1:4-Schlappe gegen Straelen Veränderungen angekündigt, aber sie fielen eher moderat aus: Für den wieder spielberechtigten Oguzhan Kefkir rückte die zweite Spitze, Zlatko Janjic auf die Reservebank und der zuletzt in der zweiten Halbzeit schwächelnde Yannick Langesberg wurde in der Viererkette durch Rios Alonso ersetzt.

Das Spiel flacht nach flotter Anfangspahse ab

Im Gegensatz zum letzten Duell am Zoo hatten die Gastgeber von Beginn an nicht die defensive Variante gewählt, so entwickelte sich gleich ein offener Schlagabtausch. Als Isaiah Young (3.) im Strafraum zwischen zwei Wuppertalern fiel, war es Schiedsrichter Martin Ulankiewicz wohl zu wenig für einen Elfmeter.

Auf der Gegenseite konnte der neu ins Spiel gekommene Alonso gleich eine Duftmarke setzen: Einen Schuss von Niklas Heidemann (4.) blockte er im letzten Moment zur Ecke. Fünf Minuten später hatten die Gäste großes Glück: Felix Herzenbruch war im Strafraum der Ball an die Hand gesprungen, der Schiedsrichter sah aber darin keine aktive Bewegung.

Nach einer Viertelstunde flachte die Partie ein wenig ab, beide Mannschaften leisteten sich zu viele Fehlpässe im Mittelfeld. Chancen entstanden trotzdem: So nach 28 Minuten, als Simon Engelmann aus der schnellen Drehung nur die Fäuste von Torhüter Sebastian Patzler traf. Fast im Gegenzug traf Kevin Hagemann fünf Meter vor Keeper Davari den Ball nicht richtig.

Plechaty schießt RWE in Führung

Nach 35 Minuten nahmen die Essener ihr Beruhigungs-Dragee: Engelmann hatte in der eigenen Hälfte den Ball erobert, schickte Harenbrock fast auf der Seitenlinie auf die Reise, über Young landete die Kugel gleich bei Kefkir, der trocken halblinks abschloss. Torhüter Patzler ließ nach vorne abklatschen, so konnte Sandro Plechaty mit dem Ball über die Linie spazieren: 0:1.

Vor der Halbzeit hätten die Roten die Führung sogar noch ausbauen können, doch Engelmann scheiterte aus 12 Metern (42.) ebenso wie Young auf halblinks aus der Kefkir-Position. Die Führung zur Pause ging aufgrund der besseren Chancen in Ordnung.

Wer nach dem Wechsel mit dem Sturmlauf der Gastgeber gerechnet hatte, der wurde schnell beruhigt. Eher gingen die Essener auf das entscheidende 2:0. Chancen dazu gab es genug. Die größte vergab nach 55 Minuten Harenbrock, nach feiner Vorarbeit von Young, doch zielte er genau auf Patzler. Nachdem Engelmann (59.) den Ball im Strafraum verstolperte, hatte Grote im Torraum die Chance, wieder war Wuppertals Nummer eins mit einem Reflex zur Stelle. Und bei einem Flachschuss von Kefkir (65.) hielt er die Kugel diesmal fest. Grote traf von der Strafraumgrenze noch den Außenpfosten (70.) – und dann begann die zittrige Schlussviertelstunde.

RWE verpasst in der Schlussphase die vorzeitige Entscheidung

In der setzte Trainer Neidhart auf schnelle Konter, brachte für Harenbrock den schnellen Sascha Voelcke. Auch Engelmann, der ein großes Laufpensum abgespult hatte, durfte sich ausruhen (78.) und machte für Janjic Platz. Die große Schlussoffensive der Wuppertaler blieb allerdings aus, sodass RWE den zweiten Auswärtssieg unter Dach und Fach bringen konnte, auch wenn beim Konter Janjic (84.) aus fünf Metern die Hundertprozentige vergab.