Essen. Endstation Sehnsucht. RWE hat es endlich geschafft, die „Schweineliga“ zu verlassen. Auch der Verband „half“ mit. Der Kommentar zum Aufstieg.
Endstation Sehnsucht. Es ist vollbracht. Rot-Weiss Essen ist endlich drittklassig. Nach endlos langen 14 Jahren, in denen die Roten immer wieder den verzweifelten Versuch unternahmen, endlich die „Schweineliga“ zu verlassen – nun können gerne andere an den Trog. Der Fußballgott hatte ein Einsehen. Kein Verein kann immer nur Pech haben – selbst RWE nicht.
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Eine Wahnsinnsstimmung im Stadion, ähnlich wie damals 2008, bei der unvergessenen „Lübeck-Schmach“, als es schon mal um die neu zu gründende Dritte Liga ging, als einige Herrschaften im rot-weissen Trikot sich anstrengten, das gegnerische Tor nicht zu treffen. Hinterher erfuhr man, warum, hatten einige von ihnen doch schon beim SC Paderborn unterschrieben. 14 lange Jahre hatte es gedauert, diesen „Betriebsunfall“ zu beheben. Das kostete Blut, Schweiß und Tränen – und ganz viele Euros.
Rot-Weiss Essen: Die Wucht von den Rängen hilft das Spiel zu entscheiden
Doch diesmal gab es kein Pardon, die Wucht von den Rängen trug die Kugel über die Linie, das Stadion implodierte. Essen ist endgültig zurück auf der Profifußball-Landkarte. In diesen Momenten gehen die Gedanken auch zu jenen, die nicht dabei sein konnten, allen voran Trainer Christian Neidhart! Ihm gehört ein ganz großes Stück vom Aufstiegskuchen.
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Was hatte man seinem Team nicht alles an Knüppel zwischen die Beine geworfen: Die unfeinen Abwerbeversuche des Konkurrenten SC Preußen Münster um Kapitän Dennis Grote, die unfreiwilligen Coronaausfälle, der Böllerwurf, dubiose Spielabsetzungen der Konkurrenz, Punktabzug – doch Lotse Neidhart steuerte sein Team unbeirrt durch jeden Sturm, „wir lassen uns nicht aufhalten“ – so sein Credo.
Der Aufstieg ist auch Verdienst von Christian Neidhart
Beim entscheidenden Schritt „half“ ausgerechnet der Fußballverband, nicht gerade ausgewiesene Fußballfreunde an der Hafenstraße. Die Ansetzung der Münsteraner am vorletzten Spieltag am Freitagabend in Wiedenbrück und das folgende 0:0 war am Ende die Initialzündung am Tag darauf für die Rot-Weissen in Rödinghausen. Ein Stück Wettbewerbsverzerrung – oder ausgleichende Gerechtigkeit?
Den Aufstieg erlebte er daheim in Osnabrück mitfiebernd vor dem PC, den Gang ins Stadion ersparte er sich. „Wenn alle um mich herum feiern und ich bin raus, das pack ich nicht.“ Eine Entscheidung, die man nachvollziehen kann.
Der Aufstieg ist auch sein Werk. RWE in Liga Drei – es sollte nicht auf immer die neue Heimat werden, in einer Großstadt wie Essen. Neue Fans werden hinzukommen, alte oder neue (größere?) Sponsoren gewonnen werden, die Mannschaft ein anderes Gesicht erhalten. Gut möglich, dass der Aufstieg erst der Anfang von etwas noch Größerem ist. Das haben schon ganz andere Mannschaften vor ihnen geschafft.
Und wo, bitteschön, liegt eigentlich Paderborn?
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