Essen/Münster. Rot-Weiss Essen hat es geschafft. Nach 14 Jahren gelingt RWE die Rückkehr in den Profifußball. 2:0 gegen Rot Weiss Ahlen reicht zum Aufstieg.

Essen jubelt, Essen lacht und Essen wird es gehörig krachen lassen an diesem Samstagabend. Was für eine Euphorie, was für ein Erlebnis. Es war ein rauschendes Fußball-Fest an der Hafenstraße mit dem erträumten Happy End. Rot-Weiss Essen gewann nach einer überzeugenden Leistung hochverdient mit 2:0 (1:0) gegen RW Ahlen und steigt in die Dritte Liga auf. Der Sieg des punktgleichen Verfolgers Preußen Münster im Fernduell gegen den 1.FC Köln II ist für die Statistik.  

Rot-Weiss Essen steigt auf: Hier gibt es die Live-Ticker zum Nachlesen:

Essen - Ahlen 2:0

Münster - Köln II 2:1

Rot-Weiss, Rot-Weiss - Nur der RWE! Die Hafenstraße leuchtete schon eine Stunde vor dem Anpfiff ganz prächtig in den Vereinsfarben. Kaum waren die Stadion-Tore zwei Stunden vor dem Anpfiff geöffnet worden, war die West-Tribüne auch schon proppenvoll, und hin und wieder ertönten bereits die Gesänge und Schlachtrufe, die die RWE-Kicker später auf dem Rasen unermüdlich begleiten sollten.

Die Sonne strahlte, das Wetter fügte sich ideal in die Vorfreude und den Optimismus, der überall zu hören, ja fast schon greifbar war: „Ganz klar, heute packen wir es!“ An diesem Samstag wollte es Rot-Weiss Essen wissen. Nach 2008 endlich zurück in die Drittklassigkeit und damit würde der Traditionsverein auch ein Stück mehr im Fokus der nationalen Kicker-Szene gerückt.

Tor für Rot-Weiss Essen! Cedric Harenbrock jubelt nach seinem 1:0.
Tor für Rot-Weiss Essen! Cedric Harenbrock jubelt nach seinem 1:0. © ffs | Thorsten Tillmann

Aber bei aller Euphorie, noch standen die entscheidenden 90 heiße Minuten bevor im Fernduell mit Preußen Münster. Und die Ahlener hatten ja vor Anpfiff beteuert, dass sie nicht als freundschaftlicher Stimmungsmacher nach Essen kommen würden. Und wer verfolgte, wie engagiert Ahlens Trainer Andreas Zimmermann coachte, dem war klar, dass die Gäste nichts verschenken würden.

Gesagt, getan. Schon nach Sekunden hatte Sebastian im Strafraum die Hundertprozentige. Doch der Ahlener schob den Ball etwas hektisch weit am Tor vorbei. In der ganzen Begeisterung war es einigen wohl gar nicht aufgefallen, wie gefährlich diese Szene war.

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Die Anfangsphase war zerfahren, aber die Gastgeber kämpften sich ins Spiel, waren griffig in den Zweikämpfen  und erspielten sich fortan Chance auf Chance. Plechatys Schuss wurde geblockt (10.), Engelmann prüfte Torhüter Velichkov (14.), und einen Freistoß von Cedric Harenbrock aus 20 Metern wehrte ein Ahlener Spieler vor der Torlinie (19.) ab. Das Eckenverhältnis nach 20 Minuten: 5:0.

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Als Kefkir einen zweiten Versuch hatte zu flanken, servierte er den Ball exakt auf den spielfreudigen Harenbrock, der freistehend zum 1:0 einköpfte (28.). Die Hafenstraße bebte und feierte.

Plötzlich brach erneut Jubel auf den Rängen auf. Köln hatte in Münster das 1:0 erzielt. Die Fäuste zum Sieg geballt. Die Tür zur Dritten Liga hatte sich für RWE noch weiteres beträchtliches Stück geöffnet.

Die Essener ließen nicht nach, suchten entschlossen den Weg nach vorn. Der Freistoß von Tarnat senkte sich aufs Tornetz (41.) und Kefkirs Abschluss verfehlte nur knapp sein Ziel (44.).

Beeindruckende Choreographie der Fans von Rot-Weiss Essen vor dem Finale gegen Rot Weiss Ahlen.
Beeindruckende Choreographie der Fans von Rot-Weiss Essen vor dem Finale gegen Rot Weiss Ahlen. © ffs | Thorsten Tillmann

Und weiter ging’s in Hälfte zwei. Die Hausherren grätschten, gaben keinen Ball verloren, ließen keine Zweifel, wie dieses Spiel enden sollte. Ahlen konnte nur reagieren, verteidigte das Tor aber tapfer. Und ohne Reaktion würde das 1:1 in Münster aufgenommen (49.).

Dann hatte Simon Engelmann die Chance, sein Ball aus der Distanz prallte vom Innenpfosten in die Arme des Ahlener Keepers (58.). Aber im zweiten Versuch rappelte es: Engelmann stand am langen Pfosten und nickte ein Meter ein zum 2:0 (60.). Noch 30 Minuten bis zur 3.Liga - traumhaft. Und der Gastgeber garnierte es mit Angriffsfußball. Zweimal Bastians (68., 77.) und Young (70.) hatten ihre Chancen, und Kefkir setzte den Ball an die Unterkante der Latte (73.). RWE hätte höher gewinnen müssen, aber wen interessiert es noch? Dritte Liga, drei – Rot-Weiss Essen ist dabei.

Der Torschütze zum 2:0 für Rot-Weiss Essen jubelt: Torjäger Simon Engelmann.
Der Torschütze zum 2:0 für Rot-Weiss Essen jubelt: Torjäger Simon Engelmann. © ffs | Thorsten Tillmann

An diesem Samstag kommt es ab 14 Uhr zur Entscheidung, wer in die 3. Liga aufsteigt. RWE empfängt Rot Weiss Ahlen, Münster den 1. FC Köln II. Ganz Essen ist an diesem besonderen Tag auf den Beinen. Unseren Ticker zum Geschehen rund um das Spiel finden Sie hier.

Teamchef Jörn Nowak, der zum Debüt in Lotte gegen Rödinghausen einen klaren 3:0-Erfolg feierte, setzt auf dieselbe Elf wie in der vergangenen Woche. Einzig der verletzte Thomas Eisfeld muss ersetzt werden. Für ihn rückt Luca Dürholtz ins Team.

Rot-Weiss Essen und Preußen Münster: Alle Hintergründe zum Regionalliga-Finalwochenende:

Rot Weiss Ahlen: Velichkov - Kahlert, Twardzik, Holldack, Marzullo, Ivan, Zuhs, Pihl, Mai, Wiesweg, Francis.

Bank: Szczepankiewicz, Lindner, Eickhoff, Marcino, Osmani, Mamutovic, Gueye, Benning, Marino, Efe Bayaki.

Schiedsrichter: Niklas Dardenne.

Rot-Weiss Essen – RW Ahlen 2:0 (1:0)

RWE: Golz – Plechaty, Heber, Bastians, Herzenbruch – Tarnat, Dürholtz – Young (85. Kleinsorge), Harenbrock (77. Krasniqi), Kefkir (89.Janjic) – Engelmann (89. Kesim).

Schiedsrichter: Dradenne.

Zuschauer: 16.500 (ausverkauft).

Tore: 1:0 Harenbrock (28.), 2:0 Engelmann (60.).