Krasnaja Poljana. Zittern und Erleichterung bei der deutschen Olympia-Mannschaft: Skirenn-Ass Felix Neureuther muss um seinen Start beim Riesenslalom am Mittwoch bangen. Gute Nachrichten gibt es dagegen vom Nordischen Kombinierer Eric Frenzel: Ihm geht es nach seiner Erkältung besser, er will am Dienstag starten.
Statt sich intensiv um die Riesenslalom-Stangen zu schlängen, musste Felix Neureuther am Montag noch einmal in die Röhre. Der 29-Jährige, der am Freitag auf dem Weg zum Flughafen einen Autounfall erlitten hatte, brach seine erste Trainingseinheit auf der olympischen Piste vorzeitig ab und fuhr stattdessen in die Klinik, um eine Kernspin-Untersuchung durchführen zu lassen.
„Das war notwendig“, sagt Wolfgang Maier, der Sportdirektor des Deutschen Ski-Verbandes (DSV). „Wir wollten sicher gehen, dass auch nichts anderes in den letzten zwei Tagen aufgetreten ist.“ Es ist zwar keine neue Verletzung hinzugekommen, doch das Schleudertrauma sei reaktiviert worden, heißt es in einer DSV-Erklärung.
Noch hat Neureuther, der in dieser Saison seinen ersten Sieg in einem Weltcup-Riesenslalom feierte, seinen Start am Mittwoch nicht abgesagt. Ein Einsatz scheint aber derzeit unwahrscheinlich, weil Neureuther schon am Sonntag betonte, dass er auf keinen Fall ein gesundheitliches Risiko eingehen werde und er natürlich bessere Chancen auf eine olympische Medaille am Samstag im Slalom sehen würde. „Das ist ein Rückschlag, aber ich werde alles tun, um schnellstmöglich wieder gesund zu werden“, erklärte Neureuther. „Es ist mir wie aus dem Nichts in den Nacken geschossen. Es war sehr schmerzhaft. Daraufhin habe ich das Training beendet.“
Auch Frenzel drohte der Ausfall
Schlecht ging es am Montag auch noch dem Nordischen Kombinierer Eric Frenzel. Die Viruserkrankung des Olympiasiegers von der Normalschanze hatte sich verschlimmert, so dass er beim Abschlusstraining von der Großschanze fehlte. Hinter seinem Einsatz am Dienstag stand ein dickes Fragezeichen. „Die Chancen auf einen Einsatz stehen bei höchstens 50:50“, sagte Mannschaftsarzt Stefan Pecher am Abend. Und Bundestrainer Hermann Weinbuch erklärte: „Stand heute, könnte er nicht antreten. Das wäre bitter.“
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Am frühen Dienstagmorgen dann Entwarnung: Frenzel hat seine Erkältung weitgehend überwunden und kann am Dienstag im Einzel der Nordischen Kombinierer an den Start gehen. Nach einer erneuten Untersuchung bei Mannschaftsarzt Pecher gab der Oberwiesenthaler am Morgen Grünes Licht. "Ich fühle mich gut und kann starten", sagte Frenzel.
Sein Infekt sei abgeklungen, die Lymphknoten seien abgeschwollen. Damit kann Frenzel sowohl im zweiten Einzel-Wettbewerb wie auch in der Mannschafts-Entscheidung am Donnerstag erneut nach Gold greifen. "Ich sehe keine Gefahr für den Team-Wettbewerb, selbst wenn es heute bei Eric nicht so laufen sollte", sagte Team-Arzt Pecher. (mit dpa)